Wien - Im Fall eines Banküberfalls sei es wichtig, nicht den Helden zu spielen, aber dafür zu versuchen, "die Nerven zu behalten", sagt der Leiter der kriminalpolizeilichen Abteilung Wien, Christof Hetzmannseder. Umso präziser könne man den Ermittlern später schildern, "wie groß der Täter ist und wie er aussieht". Und "wie er die Bank nach dem Überfall wieder verlassen hat: in welche Richtung sowie zu Fuß oder mit einem Auto".

Vor allem diese letzte Information könne rasche Fahndungserfolge bringen, wie es die Festnahme des Serienbankräubers zeige: "Daher haben die Wiener Polizei mit der zuständigen Fachgruppe in der Wiener Wirtschaftskammer regelmäßige Gespräche mit dem Ziel, Bankmitarbeiter zu schulen, vereinbart", schildert der Kripochef.

Verhaltensregeln

Erste Resultate dieser "Bankgipfel", die bis vor kurzem noch unregelmäßig stattfanden, machten sich bereits positiv bemerkbar. Etwa in der "Ausstattung mit technisch besseren Überwachungskameras". Auch "sinnvolle Verhaltensregeln" würden zunehmend um sich greifen. "Etwa, dass man bei den Kassenschaltern immer nur kleinere Geldbeträge lagert."

Das Interesse der Kreditinstitute an Mitarbeiterschulungen steige, sagt Hetzmannseder. Kein Wunder, hat doch auch die Zahl von Banküberfällen in der Bundeshauptstadt in den vergangenen Jahren stark zugenommen: Von rund 30 Rauben jährlich bis 2002 auf 51 im Jahr 2003 und 77 im Jahr 2007. (Irene Brickner, DER STANDARD Printausgabe, 19.3.2008)