Mit einem Wegfall des Bankgeheimnisses würde sich für die "kleinen SparerInnen" nämlich nichts ändern, so Attac. Der Datenschutz gegenüber Nachbarn, Verwandten, Medien und Politikern solle unverändert aufrecht bleiben.
Das österreichische Bankgeheimnis unterstützt laut Attac Steuerflüchtige. Diese entzögen sich einer solidarischen Finanzierung von Pensionen, Schulen, Gesundheitsvorsorge und anderen öffentlichen Leistungen. Die systematische Steuerschonung von Vermögen, Kapitaleinkommen und Unternehmensgewinnen führe dazu, dass die Steuerlast auf Masseneinkommen, Löhnen und Gehältern immer weiter ansteige. Dies habe jüngst auch die OECD bestätigt.
Bedauerlicher Sinneswandel
Bei der Regierungsspitze ortet Attac eine "Kopf in den Sand"-Strategie von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) und Finanzminister Wilhelm Molterer (ÖVP). Auch Finanzstaatsekretär Christoph Matznetter (SPÖ) habe jüngst erklärt, er wolle das Bankgeheimnis "über die nächsten Jahrzehnte erhalten". "Matznetter hatte bisher als einziges Regierungsmitglied Vernunft in dieser Frage erkennen lassen. Der plötzliche Sinneswandel ist umso bedauerlicher. Wenn Matznetter seinen Beruf als Steuerberater für Superreiche fortführen will, ist er im falschen Amt", so Pirklbauer.