Salzburg - "Ich brauche keine politische Mehrheit, aber ich werde sie suchen", sagte der Salzburger Planungsstadtrat Johann Padutsch am Donnerstag bei einer Pressekonferenz zum Thema Kunst-Pavillon von Anselm Kiefer.

Dieses seit Monaten in Salzburg heftig umstrittene Kunstobjekt soll jetzt innerhalb des Furtwängler-Parks verschoben werden, und zwar an die Stelle des abgerissenen Sparkassenstöckls, direkt gegenüber dem Haus für Mozart. Die Verschiebung könne auch auf Beamten-Ebene entschieden werden, sofern der Grundeigentümer, die Festspiele, dem neuen Standort an der Rückseite der Universitätskirche zustimmt. Die Kosten für die Verschiebung wurden ursprünglich mit 200.000 bis 250.000 Euro angegeben. Durch ein Transportieren des gesamten Gebäudes mit einem Kran soll sich dieser Betrag aber halbieren, hofft Padutsch.

Die befristete Baubewilligung für das Kunst-Gebäude, das die Salzburg Foundation mitten im Park aufgestellt hat, kann rechtlich nicht mehr verlängert werden, weil der Standort Grünland ist. "Die Sache muss entschieden werden, wenn wir vor dem Sommer noch eine gute Lösung schaffen wollen", so Padutsch. Alle wesentlichen Beteiligten hätten grünes Licht signalisiert, darunter die Sachverständigenkommission der Salzburger Altstadt, der Gestaltungsbeirat, Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, Bürgermeister Heinz Schaden, die Jury des Gestaltungswettbewerbs für den Furtwänglerpark sowie der Stadtverein.

"Ich bin mir durchaus bewusst, dass es auch für den neuen, wie ich finde deutlich besseren Standort keine Einstimmigkeit geben wird. Aber es entspricht den demokratischen Spielregeln, dass Teile der Bürgerschaft dieses gute und wichtige Kunstwerk akzeptieren müssen. Immerhin erinnert uns Kiefer in seinem Ingeborg Bachmann gewidmeten Werk daran, dass wir uns nicht nur mit oberflächlichem Glamour beschäftigen sollten", so Padutsch.

"Die Salzburg Foundation wird wohl wissen, dass sie finanziell zur Verschiebung beitragen wird müssen, aber ich glaube, es ist auch Sache der Stadt, sich daran zu beteiligen", so Padutsch und hielt fest: "Wenn dieser Standort scheitert, dann ist das Kiefer-Kunsthaus für Salzburg verloren." (APA)