Madrid - Die spanische Justiz hat einem Pressebericht zufolge geheime Bankkonten der baskischen Untergrundorganisation ETA in Liechtenstein aufgespürt. Wie die Madrider Tageszeitung "El País" am Sonntag berichtete, stammt das in dem Fürstentum angelegte Geld von der Erpressung baskischer Unternehmer, die von den ETA-Terroristen zur Zahlung einer sogenannten "Revolutionssteuer" gezwungen werden.

Der spanische Ermittlungsrichter Baltasar Garzon habe in Zusammenarbeit mit den Liechtensteiner Behörden mehrere Konten mit mehreren zehntausend Euro sperren lassen. Dass die ETA Geld in Steuerparadiesen verstecke, sei ein völlig neues Phänomen.

Erpressung

Die Erpressung von Unternehmern ist seit mehr als 20 Jahren eine der wichtigsten Einnahmequellen der Organisation. Bei einer großen Polizeioperation waren in diesem Zusammenhang vor zwei Jahren in Spanien und Frankreich zwölf mutmaßliche ETA-Mitglieder festgenommen worden. Damals fanden die Ermittler heraus, dass die Terroristen rund eine Million Euro Erpressungsgelder in Immobiliengeschäfte investiert hatten.

Die ETA kämpft seit 40 Jahren für ein unabhängiges Baskenland. Bei ihren Anschlägen hat die Organisation mehr als 800 Menschen ermordet. Zuletzt hatten mutmaßliche ETA-Terroristen am Karfreitag vor einer Polizeikaserne in Nordspanien eine Autobombe gezündet und acht Menschen leicht verletzt. (APA/dpa)