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Gleich nach der EURO soll der Praterstern umgestaltet werden. Vekehrsneuordnung und luftiges Glasdach inklusive.

Foto: Podrecca/APA
Der schöne neue Bahnhof am Praterstern ist jetzt zwar fertig und offiziell eröffnet, der Rest des Nordbahnhofareals, auf dem die luftig-moderne Stahlkonstruktion steht, kommt aber nach wie vor einigermaßen trist daher. Nach der Fußball-Europameisterschaft soll zwischen Lasallestraße und Nordbahnstraße aber alles anders werden, verspricht Planungsstadtrat Rudi Schicker (SP).

Als Erstes nimmt man sich den Bereich zwischen Schellbahn und Tegetthoff-Denkmal vor: Nach Plänen von Architekt Boris Podrecca werden dort die Straßenbahn- und Bushaltestellen neu geordnet, und es wird ein gläsernes Flugdach errichtet, das auf Bim und Bus Wartende vor Regen und Schnee schützt.

Radwege

Außerdem soll die Radweglücke zwischen Praterstraße und Lasallestraße geschlossen werden. Die Unterführung, in der jetzt die Straßenbahnlinie 21 hält – sie wird nach Fertigstellung der U2-Verlängerung eingestellt –, wird zum Radweg. Künftig kann man, vom Zentrum kommend, also direkt Richtung Reichsbrücke weiterradeln und spart sich den Zickzackkurs übers Bahnhofgelände.

Auf der Fläche, auf der bisher die Container standen, in die während des Bahnhofumbaus sämtliche Geschäfte ausweichen mussten, wollen die ÖBB ein neues Bürogebäude bauen. Angedacht ist laut Schicker, darin nicht nur sämtliche Verwaltungsabteilungen der Bundesbahnen unterzubringen, sondern auch eine soziale Einrichtung.

Jenseits der Schnellbahngleise entsteht derweil eine neue kleine Stadt – Schule, Parkanlage und Seniorenheim inklusive. „Das Nordbahnhofgelände ist mit seinen 75 Hektar eine der größten und bedeutendsten innerstädtischen Entwicklungszonen Wiens, seine städtebauliche Entwicklung bedeutet einen Impuls für die ganze Stadt“, sagt Rudi Schicker. Besonders stolz sind SP_und Grüne auf das Gemeinschaftsprojekt „Bike-City“: eine Wohnsiedlung für Menschen, die sich am liebsten unmotorisiert auf zwei Rädern fortbewegen. Weil man wesentlich weniger Autostellplätze errichtet als in herkömmlichen Wohnbauten, bleibt mehr Platz für Fahrradabstellanlagen, Werkstätten, Sauna und Entspannungsbereich. Im Juli 2008 wird die Rad-Stadt laut Schicker stehen, ein Jahr später soll ein weiteres Wohnprojekt in der Vorgartenstraße fertig sein.

"Geisterstädte"

Alfred Hoch, Planungssprecher der ÖVP, bezweifelt, dass die neuen Wohnhäuser automatisch auch neues Leben in die Leopoldstadt bringen: „Was die Stadtregierung in den letzten Jahren als stadtplanerische Meilensteine verkauft hat, hat sich oft als enttäuschend herausgestellt. Vielgepriesene neue Stadtteile wie Gasometer-City oder Donauplatte sind heute Geisterstädte.“ (Martina Stemmer, DER STANDARD; Printausgabe, 9.4.2008)