Wien - Weil reale Einsparungen in den vergangenen Jahren nicht realisiert worden sind, muss Österreich für das Kyoto-Ziel seine Klimadaten über Zukäufe aus dem Ausland aufbessern. Dabei handelt es sich um "grüne" Investitionen in sogenannte JI/CDM-Projekte, in denen Investitionen in umweltfreundliche Kraftwerke in Ländern wie China in Form von Verschmutzungsrechten gutgeschrieben werden.

Legt man die jüngsten verfügbaren Daten über die österreichischen Treibhausgasemissionen aus 2006 zugrunde, liegt Österreichs noch über 22,3 Millionen Tonnen über dem Kyoto-Ziel (68,8 Mio. Tonnen). Davon abzuziehen sind derzeit neun Mio. Tonnen, die aus dem Ausland zugekauft werden, womit die realen Einsparungen nur mehr 13,3 Mio. Tonnen ausmachen müssen.

Einsparung auf dem Papier

Der Haken: Die Einsparung über JI/CDM-Projekte passiert für Österreich nur auf dem Papier. Nach dem Kyoto-Protokoll, das 2012 ausläuft, muss die zugekaufte Menge für ein Folgeklimaabkommen entweder tatsächlich eingespart oder für teures Geld erneut zugekauft werden.

Für die ursprünglich geplanten sieben Mio. Tonnen waren 289 Mio. Euro veranschlagt worden. Im Vorjahr ist die Menge auf neun Mio. Tonnen erhöht worden. Am Mittwoch räumte Umweltminister Josef Pröll (ÖVP) anhand der schlechten Daten ein, dass man eine Aufstockung um weitere zwei Mio. Tonnen nicht ausschließe. (APA)