David Jourdans erste Personale in der Galerie Amer Abbas: "Say we can all have Kassels in Spain soon", 2008.

Foto: Galerie Amer Abbas
"Fry my Hide" stand auf dem Plakat, mit dem David Jourdan bei "Shandyismus" vertreten war. In seiner ersten Ausstellung in der Galerie Amer Abbas steht nun mit dem Titel "Say we can all have Kassels in Spain soon" ebenfalls die Übersetzung und Reproduktion eines Satzes im Zentrum.

"Fry my Hyde" war ursprünglich Teil eines Textes, den David Jourdan in einer frühen Ausgabe von "Tristram Shandy" gefunden hat. In der Secession auf mehreren Plakaten reproduziert, adressierte er damit das Publikum, dem so eine dadaistisch verfeinerte Version von "Kiss my Ass" oder "Fuck off" mitgegeben wurde.In der Galerie Amer Abbas greift der Künstler mit dem Satz "Say we can all have Kassels in Spain Soon" nun abermals auf ein Textfundstück zurück. Der ursprüngliche Kontext war "Yellow Kid", einer der ersten Comicstrips, in dem Jourdan die altertümliche englische Redewendung "building castles in Spain" gefunden hat: "Say we can all have Kassels in Spain soon" hieß es dort, und derselbe Satz steht nun auch mehrfach reproduziert an den Wänden der Galerie sowie auf einzelnen Blättern, die der konzeptuell arbeitende Künstler mit der Originalschrift des Comics beschrieben hat.

Als Betrachter versucht man zunächst den Sinn des Satzes zu dechiffrieren, der jedem seine eigene spanische Documenta verspricht. Nach mehrmaligem Lesen stellen sich rasch weitere Fragen: Man wundert sich irgendwann sehr berechtigt, weshalb nun auch noch Kassel nach Spanien transferiert werden soll, wo sich dort doch schon die Engländer mit ihren Luftschlössern breitgemacht haben. (cb, DER STANDARD/Printausgabe, 24.04.2008)