Wien - Der Kombilohn wurde von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein Anfang 2006 - noch zur Zeit der schwarz-blauen Regierung - eingeführt. Er war ein Flop. 3000 bis 5000 Jobs sollten jährlich staatlich subventioniert werden. Geworden sind es insgesamt 350. Doch der Kombilohn funktioniert, zeigen Beispiele aus Deutschland. In Österreich waren zu viele "Safeguards" eingebaut.

Ein Kombilohn sieht vor: Der Staat - im Falle Österreichs das Arbeitsmarktservice - übernimmt für eine befristete Zeit einen Teil der Bezahlung eines Arbeitnehmers und hilft so, Langzeitarbeitslose oder andere Menschen, die ein Problem am Arbeitsmarkt haben, ins Erwerbsleben zurückzuführen.

  • Zielgruppe
  • sollen künftig sein: Menschen über 45 Jahre oder Wiedereinsteiger (etwa nach längerer Kinderpause) oder Behinderte.

  • Förderhöhe:
  • maximal 40 Prozent des zuvor bezogenen Arbeitslosengeldes. Die aufgenommene Tätigkeit muss in der Bandbreite von 650 Euro (Teilzeit) bis 1700 Euro brutto monatlich liegen.

  • Fallbeispiel:
  • Ein Arbeitsloser bekommt 1000 Euro monatlich Arbeitslosengeld. Ihm wird ein Hilfsjob angeboten, die Entlohnung beträgt 1100 Euro monatlich. Um ihn zu bewegen, den Job anzunehmen und wieder ins Arbeitsleben zurückzukehren, bietet der AMS-Berater an, ein Jahr lang 300 Euro draufzulegen.

  • Förderfälle:
  • 4600 pro Jahr.

  • Finanzbedarf:
  • zehn Millionen Euro pro Jahr. Die Unternehmen bekommen weiterhin die Eingliederungshilfe, die Mittel werden erhöht. (szem, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.4.2008)