Linz - Die experimentelle Oper "architektur des regens" von
Klaus Lang feiert am morgigen Samstag in den Linzer Kammerspielen
Premiere. Das Stück war ein Kompositionsauftrag zur elften Münchner
Biennale, die vom Landestheater koproduziert wurde. "architektur des
regens" basiert auf einem Text des japanischen No-Theaters aus dem
14. Jahrhundert.
In "architektur des regens" wird keine Geschichte im herkömmlichen
Sinn erzählt. Vielmehr soll es um Abstraktion gehen. Schon allein der
Titel trage "Paare von Gegensätzen in sich, die die formale und
inhaltliche Struktur der Oper prägen", erklärte Lang. Der Regen stehe
als Metapher für das Ungreifbare im Gegensatz zum geordneten
Fassbaren, das mit dem Begriff Architektur verbunden sei.
Der Kammeroper liegt ein Stück aus dem japanischen No-Theater
zugrunde. Darin geht es um einen Mann aus der Stadt, der auf einer
Bergwanderung einem Holzfäller begegnet. Die beiden sprechen über die
Schönheit der Natur und über die Kunst der Naturbetrachtung.
In seiner Komposition folgt Lang dem traditionellen Grundsatz,
"die Dinge zu lassen, wie sie sind", hieß es. Das bedeute keine
verfremdenden Spieltechniken: Sänger wie Instrumentalisten musizieren
ohne Vibrato. Das Bühnenkonzept lautet "Raum im Raum" und arbeitet
mit Proportionen, die den Zeitverhältnissen in der Musik entsprechen,
hieß es. Als elementare Gegensätze kommen nur die Farben Schwarz und
Weiß vor. (APA)