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Das Burgenland mit dem Drahtesel erkunden: Das ist gesund und schont die Umwelt.

Eisenstadt - Das Burgenland wirbt heuer besonders um den radelnden Urlaubsgast. Touristen, die in der Urlaubssaison das Land per Drahtesel erkunden, sollen zusätzliche Attraktionen geboten werden. Dazu wurde heute, Mittwoch, in Eisenstadt ein Masterplan präsentiert. Er sieht unter anderem eine Anhebung der radfahrenden Gäste um 20 Prozent vor. Neuerungen wie ein ebenfalls vorgestellter Internet-Routenplaner sollen das "Radeln auf der Sonnenseite Österreichs" - so der offizielle Werbeslogan - noch attraktiver machen.

Gemeinsam mit der Mobilitätszentrale Burgenland und dem Kuratorium für Verkehrssicherheit wurden in Form eines Masterplanes 42 Vorschläge erarbeitet, so Verkehrskoordinator Thomas Perlaky. Die Punkte reichen dabei von der Infrastruktur bis zum Marketing. Ziel sei es, Touristen mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Burgenland zu bringen, wo sie dann aufs Rad umsteigen können. Das Burgenland verfüge über fast 3.500 Kilometer Güter- und Radwege: "Hier ein Leitsystem zu schaffen, ist nicht unkompliziert."

Der Routenplaner im Internet (b-mobil.info/routenplaner) soll dem Gast die Möglichkeit geben, schon von zu Hause aus seine Strecke zu planen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Der Schwerpunkt liege dabei auf beschilderten Radrouten, so Roman Michalek, Geschäftsführer der Mobilitätszentrale Burgenland.

Nach Eingabe von Start und Ziel erhält der Benutzer eine Routenangabe, bei Angabe einer Durchschnittsgeschwindigkeit kann auch die Fahrdauer ermittelt werden. Dazu wird auch ein Streckenprofil ausgearbeitet, Luftbilder sollen auch die Betrachtung von Details der Route ermöglichen. In der Karte erfasst wurden auch alle Radverleihstationen sowie Gelegenheiten zur Reparatur, so Michalek. Jede Gemeinde könne auch selbst Informationen beisteuern.

Im vergangenen Sommer wurde mit "nextbike Burgenland" ein automatisches Radverleihsystem in Betrieb genommen. Dabei können Fahrräder bei eigenen Terminals ausgeliehen werden. Die Räder können nach Ende der Fahrt wieder an einem dieser Terminals abgegeben werden.

Der Radtourismus habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. "Wir konnten die Saison dadurch verlängern", so Landeshauptmann Hans Niessl (S). Zum Nächtigungsplus von über zehn Prozent im ersten Quartal 2008 habe auch der Radtourismus einen wesentlichen Beitrag geleistet. "Wir wollen im Bereich des Radfahrens die Nummer Eins in Österreich sein", formulierte Niessl als Ziel.

Man habe versucht, eine breite Bevölkerungsschicht anzusprechen, so Burgenland Tourismus-Direktor Gerhard Gucher. Im Bereich des Spitzensports mache etwa die Österreich-Rundfahrt auch heuer mit dem Zeitfahren im Burgenland Station. Für Radausflüge in der Freizeit und mit der Familie wurden neue Design-Rastplätze angelegt.

Am "Platz der Radchampions" in Podersdorf werden mit Jeannie Longo-Ciprelli, Patrick Sercu und Paolo Bettini auch heuer wieder große Namen des Radsports erwartet. Gucher verwies auch auf die Ergebnisse einer Radfahrerzählung: Demnach waren an Spitzentagen mehr Radfahrer am Neusiedler See-Radweg B10 unterwegs als am Donauradweg. (APA)