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Grafik: APA
Wien - "In den vergangenen Jahren hatten wir ein großes Wachstum in der Wohnbaufinanzierung", sagte der Generaldirektor der s-Bausparkasse, Josef Schmidinger, heute, Mittwoch, bei einer Pressekonferenz. Ungeachtet der US-Immobilienkrise zog das Kreditvolumen in Österreich 2007 um 8 Prozent auf 77,9 Mrd. Euro wieder spürbar an, nachdem es im Jahr davor auch schon um fast sieben Prozent auf 72,1 Mrd. Euro gestiegen war. Bei der Finanzierung ihrer Domizile gingen die Österreicher allerdings am liebsten auf Nummer sicher. Abzulesen war das im Vorjahr an den rückläufigen Fremdwährungskrediten.

"Die Kalkulierbarkeit der monatlichen Belastung steht für die Österreicher im Vordergrund", sagte der Privatkundenvorstand der Erste Bank, Peter Bosek. Am beliebtesten sind hierzulande Bauspardarlehen, die 55 Prozent der Befragten (Basis: 1.000 Telefoninterviews im April) sehr interessant beziehungsweise interessant (30 beziehungsweise 25 Prozent) finden.

"Keine Chance für US-Subprime-Krise"

Mit deutlichem Abstand dahinter rangieren Kredite mit fixem Zinssatz, die 29 Prozent als sehr attraktiv beziehungsweise attraktiv bezeichnen (10 respektive 19 Prozent), sowie normale Ratenkredite (27 Prozent). "Daraus wird auch ersichtlich, warum die US-Subprime-Krise hier keine Chance hatte", so Bosek.

Deutlich weniger gefragt sind der Umfrage zufolge Fremdwährungskredite, die nur zu 13 Prozent regen Zuspruch finden, nur 5 Prozent der Befragen halten diese Finanzierungsform für "sehr interessant". Diesen Trend belegen auch die Statistiken der Oesterreichischen Nationalbank (OenB): das Volumen der Fremdwährungskredite war 2007 gegenüber dem Jahr davor von 22,44 auf 21,95 Mrd. Euro rückläufig. "Wir haben es hier mit einer regelrechten Trendwende in der Fremdwährungsfinanzierung zu tun", so Bosek. Es habe 2007 auffallend starke Umschuldungen raus aus dem Schweizer Franken, rein in den Euro gegeben. Im Jahr davor wurde relativ stark von Yen- in Frankenfinanzierungen gewechselt.

Parallel dazu sei seit zwei Jahren eine stärkere Nachfrage nach Bauspardarlehen zu verzeichnen - mit kostenlosen Zinsobergrenzen von 6 Prozent. Allein im Vorjahr erhöhte sich das via Bausparer finanzierte Kreditvolumen in Österreich von 14,4 auf 15,5 Mrd. Euro, geht aus den OeNB-Zahlen hervor.

Zufriedenheit mit Wohnsituation

Vom Gesamtvolumen der Wohnkredite (77,9 Mrd. Euro) entfiel 2007 der Großteil auf Euro-Kredite (55,96 Mrd. Euro) - gegenüber dem Jahr davor entsprach dies einem deutlichen Zuwachs von 12,7 Prozent. Im Neugeschäft nimmt der durchschnittliche Österreicher für seine Wohnraumfinanzierung ein Volumen von 110.000 Euro auf.

Die Mehrheit der Befragten (86 Prozent) sind der Umfrage zufolge mit ihrer Wohnsituation zufrieden. Und immerhin fast zwei Drittel sind Eigenheimbesitzer. Die klassische Miet- oder Genossenschaftswohnung ist eher ein Wiener Phänomen (55 Prozent Mietwohnung, 21 Prozent Genossenschaftswohnung). Nur 13 Prozent der befragten Wiener leben in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus. Die meisten Häuslbauer finden sich im Burgenland (79 Prozent) und in Niederösterreich (66 Prozent). Die meisten Eigentumswohnungen besitzen der Telefonumfrage zufolge die Vorarlberger (26 Prozent) und die Salzburger (19 Prozent).

Jeder fünfte Österreicher hat Anschaffungsabsichten für ein Haus oder eine Wohnung und mehr als jeder Vierte (27 Prozent) will sein Heim renovieren. Nur knapp ein Drittel (32 Prozent) strebt eine neue Mietwohnung an. (APA)