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Hans-Werner Sinn

Foto: AP/Bruns
München - Das Wirtschaftsklima im Euroraum hat sich im Frühjahr zum dritten Mal in Folge verschlechtert. Das vom Münchner Ifo-Institut ermittelte Stimmungsbarometer fiel im zweiten Quartal nach Angaben vom Donnerstag auf 76,3 Punkte von 81,4 im Vorquartal. Damit wurde der niedrigste Wert seit fünf Jahren erreicht.

Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn unterstrich, dass dies ausschließlich auf weniger positive Urteile zur aktuellen Wirtschaftslage zurückzuführen sei. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate lägen zwar im negativen Bereich, hätten sich aber nicht weiter verschlechtert.

Besonders negativ wurde die derzeitige wirtschaftliche Situation in Italien, Frankreich, Portugal und Spanien beurteilt. In der Mehrzahl der Euroländer haben sich die Urteile zur gegenwärtigen Wirtschaftslage jedoch noch im positiven Bereich gehalten. In den kommenden sechs Monaten wird sich nach Ansicht der Experten die konjunkturelle Verlangsamung in allen Ländern des Euroraums weiter fortsetzen.

Jahresteuerung im Währungsgebiet

Die Jahresteuerung im Währungsgebiet sehen die Experten für 2008 bei 2,9 Prozent und damit noch stärker über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) als Anfang des Jahres (2,5 Prozent). Die Leitzinsen dürften dennoch nach Meinung der Experten im Laufe der kommenden sechs Monate etwas gesenkt werden. Bei den Kapitalmarktzinsen dagegen wird weiterhin ein leichter Anstieg erwartet.

Im Vergleich zum Euro wird der Dollar noch stärker als zuvor als unterbewertet eingeschätzt. Eine weitere, wenn auch nur leichte Abschwächung der US-Währung, gilt trotzdem als wahrscheinlich. An der Umfrage nahmen 254 Experten aus multinationalen Unternehmen und internationalen Institutionen teil. (APA/Reuters)