Vladar (Jahrgang 1965), der seinen ersten Auftritt mit dem Kammerorchester bereits im Jahr 1983 hatte, ist mit seiner Bestellung zum Chefdirigenten "endlich daheim". "Es fühlt sich an wie nach Hause kommen", sagte Vladar über die "lange Freundschaft" zum Orchester. Er habe den Beruf des Dirigenten zwar nicht studiert, aber "von der Pieke auf gelernt", so Vladar, der bei der "Capella istropolitana" seine "Lehrjahre" absolviert und seither mit zahlreichen Orchestern gearbeitet hat. Er sehe sich als "Musiker" - ein "Beruf mit vielen Facetten", zu denen sowohl seine Tätigkeit als Pianist als auch als Dirigent gehöre.
Mozart und Mendelssohn
Neben den programmatischen Justierungen will Vladar sich mit dem Orchester ab 2009/10 - der ersten Saison, wo seine Handschrift als Chefdirigent zum Tragen kommen wird - im Theater an der Wien den Mozart-Klavierkonzerten widmen. Ebenso sollen im Rahmen verschiedener Zyklen alle fünf Mendelssohn-Symphonien erklingen - "ganz große Meisterwerke", die zu wenig gewürdigt würden, so Vladar. Diese Symphonien wird es in Kombination mit Beethoven-Klavierkonzerten geben. Derart will Vladar beide Seiten seiner Musikerpersönlichkeit zum Einsatz bringen.
Dass Schiff, der 2005 zum Chefdirigenten bestellt wurde, seinen Posten nun aufgeben musste, habe im Orchester für "echte Rührung" gesorgt, dankte Geschäftsführer Christian Buchmann dem Dirigenten. "Wenn ein Chefdirigent scheidet, ist normalerweise die Luft draußen. Hier war noch sehr viel Luft drinnen." Mit der Bestellung Vladars sei Schiffs Erbe "in sehr gute Hände" gelegt worden.