"Massive Verluste an Vielfalt und Biomasse" - leichte Zunahme bei "Nicht-Sängern"
Redaktion
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Radolfzell - Am Bodensee gibt es einer Langzeitstudie zufolge immer weniger Vogelarten. Stark zurückgegangen oder verschwunden sind in erster Linie Arten, die an kühleres und feuchteres Klima angepasst sind, wie das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell bei Konstanz mitteilte. Dazu gehörten zum Beispiel die Uferschnepfe, der Große Brachvogel und der Waldlaubsänger. Zugewandert sind laut Studie Arten aus dem Süden, darunter die Mittelmeermöwe, der Alpensegler oder der Orpheusspötter.
"Die Anzahl der Brutvogelarten hat stark abgenommen, genau wie auch die Anzahl der Brutpaare insgesamt und die Biomasse", heißt es. Der Rückgang des Artenreichtums betreffe vor allem Singvögel, während die Vielfalt der "Nicht-Sänger" von 1980 bis 2000 leicht zugenommen habe. "Aber diese Zunahme gleicht die massiven Verluste an Vielfalt und Biomasse von ursprünglich häufig beobachtbaren Singvogelarten nicht aus", betonte Hans-Günther Bauer von der Vogelwarte Radolfzell.
Mitarbeiter der internationalen Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Bodensee hatten drei Mal im Abstand von je zehn Jahren die Vögel gezählt. Bauer und ein Kollege von der Universität Zürich werteten die Daten aus. (APA/dpa)
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