Graz - Graz erweist sich als Nährboden für Festivals elektronischer Tanzmusik, die Feierlaune und Feingeist bindet. Neben Elevate stellt sich das Springfestival als das nahezu einzige dar, das sich international messen kann. Bis vermutlich Sonntag wird in unzähligen Locations ein Spektrum zwischen Techno, House, Drum 'n' Bass, gar Pop und den gefühlten hundert Nischen dazwischen bearbeitet, neben Konzerten und DJ-Sets gibt es auch Lectures.

Die Eröffnung - ein Festival im Festival: Die Reihe Electronic Beats darf hier ab 16 Uhr die Kasematten am Schlossberg bespielen und stellt ein ausbalanciertes Programm zusammen, das die Ausläufer der Elektronik mit mainstreamkompatibler Popmusik verknüpft. So erweist sich Sängerin Robyn als herausragende Performerin, die in ihr Flickwerk aus Song, Synthie-Pop und HipHop-Anleihe auch Neneh Cherrys "Buffalo Stance" montiert und auch sonst für Spaß zu haben ist.

Roisin Murphy unterstreicht auch mit einer eher durchschnittlichen Perfomance ihre Stellung als Disco-Weiterdenkerin, während Mike Skinner mit seinem an sich formidablen Projekt The Streets bisweilen mehr den Darbietungen eines sympathischen Tanzbären denn einem Konzert gleicht. Der Stimmung abträglich ist dies nicht. Ein Abend der Unebenheiten, teilweise großartiger Auftritte, der Soundprobleme und obligater Ausgelassenheit. (Philipp L'Heritier / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.5.2008)