Wien - Wirtschaftsminister Martin Bartenstein hat Sozialminister Erwin Buchinger am Sonntag einmal mehr zur Umsetzung der Pensionsautomatik - dem automatischen Greifen der Nachhaltigkeitsfaktoren im Falle längerer Lebenserwartung - gedrängt. Sobald Buchinger dies umsetze, gebe es von ihm auch grünes Licht für die Verlängerung der Langzeitversichertenregelung ("Hacklerregel"), sagte der Wirtschaftsminister.

"Kollege Buchinger" sei bisher diesen "wichtigen Schritt" schuldig geblieben, so Bartenstein. "Pacta sunt servanda (Verträge sind einzuhalten, Anm.) kann ich an die Adresse des Koalitionspartners nur sagen", so der Minister. Die Pensionsautomatik würde bei längerer Lebenserwartung etwa automatische Beitragserhöhungen oder eine Anhebung des Pensionsantrittsalters zur Folge haben. Buchinger hatte sich zuletzt für eine "abgemilderte Automatik" ausgesprochen.

"Nachhaltige Absicherung"

Freilich gehe es ihm nicht nur um eine politische Vereinbarung, sondern auch darum, dass er diese "nochmalige und für mich letztmalige Verlängerung der Langzeitversichertenregelung" auch gegenüber der jüngeren Generation und den Beitragszahlern verantworten könne, so Bartenstein. Dazu sei es notwendig, dass man eben gleichzeitig Schritte für eine "nachhaltige Absicherung" des Systems setze.

Einmal mehr betonte er seine Ablehnung des Vorschlags Buchingers, erst dann Anpassungen vorzunehmen, wenn die Prognosen - über 50 Jahre gerechnet - ergeben, dass der Bundesbeitrag zur Finanzierung der Pensionen auf mehr als 3,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigt. (APA)