Gegen den Geniebegriff
Für Wissenschaftsminister Johannes Hahn widerspricht die Einrichtung des Studiums "dem alten Geniebegriff": "Schreiben ist lehrbar." Als Vorbilder nannte er das in den 1950er Jahren gegründete Deutsche Literaturinstitut Leipzig sowie das in den 1960er Jahren entstandene International Writing Programm an der University of Iowa (USA). Unterrichtet werden solle nicht alles vom Werbeslogan bis zur Lyrik - die Konzentration liege auf dem literarischen Schreiben.
Bast nannte das Studium ein "Bekenntnis der Politik zu Österreich als kulturellem Standort", das nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft gerichtet sei. Der Studienplan soll bis Herbst fertiggestellt werden. Die Sprachkunst solle dezidiert ein künstlerisches Studium werden und kein literaturwissenschaftliches, daher auch die Zulassungsprüfung. Ob später noch ein Masterstudium angehängt werden kann, soll sich entscheiden, wenn der erste Jahrgang in der Mitte seiner Ausbildung angelangt ist.
Autoren unterrichten "Sprachkunst"
Als Lehrpersonal werden ausschließlich Autoren eingesetzt. Neben einem Professor wird es auch wissenschaftliche/künstlerische Mitarbeiter sowie Gastvortragende geben. Unterrichtet wird in Modulen, geboten werden etwa künstlerischer Einzelunterricht, Projektunterricht, Exkursionen, Vorträge und Seminare. Inhaltlich dreht sich das Studium um "individuelle studentische Text- und Medienproduktion" z.B. in den Bereichen Kurzprosa, Reiseberichte, Biografien, Science Fiction, Theaterstücke, Drehbuch, Radiotexte und Lyrik sowie Textvermittlung und Rezeption. Außerdem soll mit anderen "Creative Writing"-Programmen kooperiert werden. Abgeschlossen wird das Studium mit einem Bachelor of Arts (BA).