"Unsozial"
Prompt kam Kritik von Seiten der Jungen ÖVP, während sich Seniorenvertreter Andreas Khol zufrieden zeigte. "Wenn zukünftig SeniorenvertreterInnen im Hauptverband mittels Sitz und Stimme vertreten sein sollen, muss das im Sinne der Generationengerechtigkeit auch für die Leistungsträger von heute und morgen gelten", forderte die Obfrau der Jungen Volkspartei, Silvia Fuhrmann. Das Übergehen der Jugend sei "unsozial und der falsche Weg", so Fuhrmann, die Jugend müsse als wichtiger Sozialpartner ebnfalls mitreden dürfen. Bundesrätin Bettina Rausch, Landesobfrau der Jungen Volkspartei Niederösterreich, schließt sich an: "Natürlich und logischerweise" müssten auch die Jungen mit Sitz und Stimme vertreten sein.
Die Empörung Fuhrmanns kann man im Sozialministerium nicht verstehen. "Die Pensionisten sind anerkannte Sozialpartner", so Gisela Kirchler-Lidy, Sprecherin des Sozialministers, zu derStandard.at. Der Österreichische Seniorenbund und der Pensionistenverband Österreichs hätten als wichtige Sozialpartner ein Stimmrecht, bei den Jugendorganisationen sei das eben nicht so. Es gehe in diesem Fall nicht um "Generationen-Repräsentation", sondern um "Sozialpartnerabbildungen".
Das zeigt sich auch in der Art der Bestellungen, die, so ein Vertreter der Arbeiterkammer im Gespräch mit derStandard.at, weitgehend nach dem Proporzsystem erfolgen. Von sechs Sitzen der Arbeitnehmerseite steht einer dem ÖGB zu, einer den Pensionistenvertretern der Arbeitnehmerseite und vier der Arbeiterkammer.
Wurstsemmel-Vergleich revisited
Auch die Jugendsprecherin der SPÖ, Laura Rudas, kann Fuhrmanns Einwänden nichts abgewinnen. "Arme Junge gegen Reiche Alte" sei keine neue Diskussion der ÖVP. Innerhalb der SPÖ herrscht allerdings keine Einigkeit: "Wenn die SeniorenvertreterInnen einen Sitz im Verwaltungsrat der Sozialversicherungsträger bekommen, muss auch die Jugend berücksichtigt werden", kommentiert Torsten Engelage, Vorsitzender der Bundesjugendvertretung und ehemaliger SJ-Chef, die Diskussion um die Besetzung der Holding Engelage zeigt sich vor allem ob der Aussagen der Sprecherin des Sozialministers, die Jugend habe keine sozialpartnerschaftliche Vertretung, erstaunt: "Die Bundesjugendvertretung existiert seit 2001 als gesetzlich eingerichtete Interessenvertretung von einer Million junger Menschen und ist im sozialpartnerschaftlichen Rang verankert.