Laut dem Zeyringer-Papier, das sich auf das Jahr 2006 bezieht, fehlt in der ersten und vierten Psychiatrieabteilung des Spitals je ein Arzt, in der zweiten und dritten Abteilung je zwei. Probleme gebe es auch in der der Nachtdienstversorgung. Der Wiener Bevölkerung könne nicht einmal jene Behandlungsqualität geboten werden, die in Deutschland seit 17 Jahren gesetzlich verankert sei. Ärzte müssten im Einzelfall entscheiden, ob sie im Wissen um die ungenügenden Ressourcen eine "Übernahmefahrlässigkeit" begehen würden.
Im Büro von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) betonte man, dass Zeyringer sein Papier im Auftrag des Spitals verfasst habe. "Es handelt sich um eine Evaluierung zum Thema der Personalsituation im Otto-Wagner-Spital, auf die auch unmittelbar reagiert wurde", so ein Sprecher zur APA. Solche Evaluierungen würden immer wieder durchgeführt. Der Sprecher verwies zudem auf Experten-Aussagen in der Kommission, wonach die Psychiatrie in Wien bei der Personalausstattung im oder über dem Österreich-Durchschnitt liege.