Wien - Der Druck auf Verteidigungsminister Nobert Darabos, seinen Teil des Rechnungshof-Rohberichts zum Eurofighter-Vergleich offenzulegen, wächst. Im Landesverteidigungsausschuss wird morgen, Donnerstag, über einen VP-Antrag, mit dem Darabos zu Vorlage gezwungen werden soll, abgestimmt. Die Unterstützung der Opposition ist so gut wie fix. Vizekanzler Wilhelm Molterer und Wirtschaftsminister Martin Bartenstein haben bereits ihren Willen zur Offenlegung ihrer Rohberichtsteile bekundet.

In der ÖVP freut man sich indes über die "Unterstützung" ihres Anliegens durch Nationalratspräsidentin Barbara Prammer. In einem der APA vorliegenden Schreiben an Molterer und Bartenstein versichert die Präsidentin, den Antrag an das Verteidigungsministerium zu übermitteln, sollte er eine Mehrheit bekommen. Der zweite Nationalratspräsident Michael Spindelegger begrüßte im Gespräch mit der APA Prammers Zusage und vertraut auf die rasche Übersendung "noch am selben Tag".

Grüne stimmen zu

Dass die Opposition mit der ÖVP morgen mitgeht, ist zu erwarten. "Ja wir stimmen zu", erklärte Grünen-Sprecher Patrik Volf auf Anfrage der APA. Er kenne den VP-Antrag nicht im Detail, gehe aber davon aus, dass er ihn unterstützen werde, meinte auch FPÖ-Abgeordneter Reinhard Bösch zur APA. "In jedem Fall" unterstützen will auch das BZÖ das Ansinnen der ÖVP. "Sicher sind wir dafür", sagte Bündnis-Chef Peter Westenthaler am Rande einer Pressekonferenz. Man sei beim BZÖ für "jede Transparenz und Offenlegung".

Ein "Koalitionsbruch" ist die Aktion für SPÖ-Wehrsprecher Stefan Prähauser, wie er zur Tageszeitung Österreich (Mittwoch-Ausgabe) sagte. Er verwies auf die Amtsverschwiegenheit, die im Falle des Rechnungshof-Rohberichts gelte. Nicht Stellung nehmen wollte man zu den ÖVP-Ankündigungen im Verteidigungsministerium. Man wolle erst abwarten, ob die Partei "den Worten auch Taten folgen lässt", meinte Darabos-Sprecher Answer Lang. (APA)