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Die Holzernte-Menge ist durch den Orkan Kyrill 2007 von 1,79 auf 2,3 Millionen Festmeter gestiegen.

Foto: APA/Barbara Gindl

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Wien - Insbesondere der Sturm "Kyrill" hat in den Geschäftszahlen 2007 der Österreichischen Bundesforste Spuren hinterlassen, wenn auch keine negativen. Die rund 1,5 Millionen Festmeter mussten sofort aufgearbeitet werden, erklärten die beiden Vorstände Georg Erlacher und Georg Schöppl bei Präsentation der Bilanz. Gleichzeitig musste die reguläre Holzernte gestoppt werden. Da viel von dem "Kyrill"-Holz in Nass- und Folienläger aufbewahrt wird, konnte ein Preisverfall vermieden werden.

Drei Viertel der Betriebsleistung - so nennt das Forstunternehmen Umsatz plus Lagerwert - von insgesamt 279,2 Millionen Euro machte 2007 das Geschäftsfeld Forst/Holz aus. Das hohe Wachstum von 35,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erklärt die Bundesforste-Führung damit, dass "Kyrill" sozusagen einen Vorgriff auf künftige Holzernten notwendig gemacht habe. Dementsprechend werde man heuer rund 20 Millionen Euro Dividende und Fruchtgenussentgelt an die Republik abliefern. Seit 1997, dem Jahr der Ausgliederung der Bundesforste, sind rund 220 Millionen Euro so an den Staat abgeliefert worden, sagt das ÖBf-Duo, das kein Hehl aus seinem Einkommen macht: 240.000 Euro jeder der beiden.

Interesse am Mondsee Stark wachsend sind die relativ jungen Geschäftsfelder Immobilien und Dienstleistungen. Im Immobilienbereich gebe es 300 bis 400 Zu- und Ankäufe im Jahr, so Schöppl, wobei es um Arrondierungen oder Abtretungen, etwa wegen eines Straßenbaus, gehe. "Jeder durch Verkäufe erlöste Euro wird dabei wieder in Flächen investiert", betonte Schöppl. Das "Immobilien-Sparbuch" sei deshalb derzeit mit 9,4 Millionen Euro dotiert. Interesse hat die Gesellschaft bekanntlich am Erwerb des Mondsees. "Wir stehen mit der Eigentümerin in Verhandlung".

Bei Immobilienbesitz auf bundesforstlichem Boden - Häuser sowie Jagd- und Forsthütten - sei man dazu übergegangen, diese nicht mehr zu verkaufen sondern ausschließlich zu vermieten und zu verpachten.

Consulting-Dienstleistungen

Nach dem missglückten Russland-Engagement der Bundesforste vor einigen Jahren - es ging damals um die Bewirtschaftung russischer Wälder - beschränkt sich das Auslandsengagement der Bundesforste auf Consulting-Dienstleistungen. Die Verluste im Ausmaß von 9 Millionen Euro aus dieser Zeit seien bereits in den Bilanzen 2005 und 2006 abgeschrieben.

"Mit Augenmaß", so Erlacher, sollen Klein-Wasserkraftwerke gebaut werden, ebenso wie die Waldbetreuung für Dritte, die etwa durch eine Erbschaft zu einem solchen Besitz kamen. (ruz, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 30.5.2008)