Den fünften und vorletzten Tag starteten wir über Falttnitz in Richtung Friesach. Katia und Robert legten schon in der Früh ein derartig forsches Tempo vor, dass ich keine Chance hatte sie zu einem Fotoshooting einzufangen. Wie auch, wenn mich die beiden auf zehn Kilometern gleich einmal um acht abhängten. Die beiden drehen den Gasgriff der BMW schon ganz ordentlich. Natürlich stets unter Beachtung des Tempolimits!

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In Dürrenstein fahren wir wieder von Kärnten in die Steiermark. Von Katia und Robert ist immer noch nichts zu sehen. Ich warte ein paar Minuten am Fuße der Burg, aber die beiden kommen einfach nicht. Na dann wird es wohl doch an mir sein, ihnen nachzufahren.

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Als ich die beiden, am Weg Richtung Sölkpass dann einhole, treffe ich sie auf einem Parkplatz, wo sich darüber erheitern, dass ich erst heute das Fahrwerk der BMW von Offroad auf Straße umgestellt habe. Sie meinen, ich wollte mir nur eine Ausrede parat halten, warum ich mit der GS Adventure einfach nicht hinter den beiden nachkam.

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Am Sölkpass fährt man durch eine herrliche Almenlandschaft. Was man heute aber schon merkt, ist das Wochenende. Am Samstag sind viel mehr Leute auf den schönen Ausflugsstraßen unterwegs. Und viele Motorräder. Lustigerweise sehen wir fast nur BMW GS-Radln.

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Ein wenig aufpassen muss man am Sölkpass aber schon. Der Asphalt ist nicht immer schön und immer wieder liegen Kuhfladen auf der Ideallinie. Wer einmal eine Kuhflade genau am Bremspunkt liegen hat, weiß danach, dass hier besser ist auf Sicht zu fahren. Sonst rutscht einem gach ein Vokabel heraus, das sehr genau das Kuhprodukt beschreibt.

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Unser Weg führt uns über die Tauplitz nach Bad Aussee. Der Dachstein wacht bei der heutigen Ausfahrt über uns. Und er lässt Katia und Robert die Aussicht genießen. Die Chance für mich, wieder einmal auf die beiden aufzuschließen.

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Die beiden sind aber gleich wieder die Mücke. Mit dem BMW-Helm habe ich was Insektenhaftes, sagen sie. Oder war es, dass ich ihnen auf die Nerven gehe, wie eine Gelse? Ich weiß nimmer. Mir taugt der Helm. Einen Crosshelm mit Visier zu bauen ist eine wahnsinnig gute Idee gewesen. Außerdem passt er farblich genau zum Textil und zum Neck Brace.

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Am Hallstätter See müht sich jemand mit einem Surfbrett und einem Segel in grauslichen Farben ab. Was bleibt mir anderes, als die entgegengesetzte Seeseite zu fotografieren? Sieht schon arg aus, der See mit den Bergen. Die Aussicht fasziniert mich mehr als mein Hunger.

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Letzte Station vor dem Abendessen ist die Postalm. Die Mautstrecke wartet mit vielen Überraschungen auf. Kurven die aus dem nichts kommen, Kurven die harmlos anfangen und dann zu machen, oder Kurven, die gleich nach der Kuppe beginnen. Dazu liegt in manchen Kurven etwas Split und das Vorderrad macht sich manchmal ein wenig selbstständig. Adrenalin pur.

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Als wir kurz später beim Kirchenwirt das Besteck im Fleisch versenken, steht plötzlich Peter vor uns. „Schau an, die Standard-Partie. Ich hab draußen die Bayrischen gesehen und hatte gleich einen Verdacht.“ Peter ist Standard-Leser aus Wien und setzt sich zu uns. Er schaut uns beim Essen zu und versucht mir gleich mein schwarzes Carbon-Halsketterl zu rauben. Er gibt mir das Neck Brace aber wieder. Gleich nachdem ich ihm gezeigt hab, dass ich zum Steak ein anderes Messer bekommen habe als Robert zum Schnitzerl und Katia zum Zwiebelrostbraten. (Text und Fotos: Guido Gluschitsch)

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