Wien – „Die Iren können den EU-Vertrag stoppen!“ Mit diesem Appell versucht die Initiative „Rettet Österreich“, die in den vergangenen Monaten vergeblich gegen den EU-Vertrag demonstriert hat, noch einmal dagegen zu mobilisieren. Sie hat die Aktion „Brief nach Irland“ gestartet und bietet auf ihrer Website einen Brief zum Download an, in dem über die Auswirkungen des EU-Vertrags „informiert“ wird, und der von Österreichern an Iren verschickt werden soll. „Bisher wurden um die 7000 Briefe geschrieben“, sagt Karl Walter Nowak, Initiator von „Rettet Österreich“, im STANDARD-Gespräch.

Adressen im Internet

Neben einer genauen Anleitung und Tipps („Ein händisch geschriebener Brief hat im Gegensatz zu einem ausgedruckten Brief eine weitaus größere Wirkung!“) sind auf der Website auch Adressen von Iren veröffentlicht. Das Feedback aus Irland sei sehr unterschiedlich, sagt Nowak: „Einigen gefällt es, andere finden, es ist Einmischung.“ Probleme mit dem Datenschutz sieht er keine: „Die Adressen haben wir aus dem öffentlichen Telefonbuch.“ Datenschutzexperte Hans Zeger bestätigt: „Laut dem österreichischen Datenschutzgesetz ist das zulässig.“ Aber er ergänzt: „Jeder sollte das Recht haben, ungestört zu leben. Ich halte die Aktion für nicht gescheit.“ (Rosa Winkler-Hermaden/DER STANDARD, Printausgabe, 7./8.6.2008)