Linz - "Mit diesem Wahlergebnis haben drei Parteien heftig zu kämpfen, am meisten aber die SPÖ." Mit diesen Worten hat Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer das Ergebnis der Tiroler Landtagswahl kommentiert. Fritz Dinkhauser sei "sein Ziel, die ÖVP zu verkleinern, gelungen". Allerdings habe er durch sein Antreten der SPÖ und den Grünen noch mehr geschadet. Seine "Freunde in Tirol" müssten das Ergebnis jetzt zwar analysieren, "der Posten des Landeshauptmannes fällt aber eindeutig der ÖVP zu", kommentierte Pühringer Dinkhausers Ansprüche auf die Landesführung. Immerhin habe die Volkspartei immer noch doppelt so viele Stimmen. Dass die Wahl Auswirkungen auf die Landtagswahlen in Oberösterreich haben könnten, glaubt Pühringer nicht: "Die Wahlen standen unter der Besonderheit der Liste Fritz", sagte der Landesparteichef.

"Titanenkampf"

SP-Landesparteivorsitzender Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider bezeichnete Dinkhauser als "eindeutigen Wahlsieger". Er habe mit Themen wie Arbeitnehmerrechte gewonnen. Ebenso habe die SPÖ in Tirol auf die wichtigen, sozialen Themen gesetzt. "Aber im Titanenkampf van Staa gegen Dinkhauser ist kein Platz mehr für andere Parteien und Themen gewesen", rechtfertigte Haider das schlechte Abschneiden der Sozialdemokraten. Haider sieht sich durch den Sieg der Liste Fritz bestärkt: "Dinkhauser geht den gleichen Weg wie ich", so Haider. Der Sieg Dinkhausers sei "eine Bestätigung für unseren Kurs in Oberösterreich". Daher blicke man zuversichtlich auf die Landtagswahlen im Jahr 2009.

Anschober: 100-prozentige Protestwahl

Der oberösterreichische Landessprecher der Grünen Landesrat, Rudi Anschober, sprach von einer 100-prozentigen Protestwahl. Der Protest richte sich gegen die "katastrophale" Bundesregierungspolitik, bei der nichts weitergehe. Dazu sei landespolitische Verstärkung gekommen, was die ÖVP betreffe. Dinkhauser sei es gelungen, die Proteststimmen zu 100 Prozent auf sich zu lenken, deswegen habe er auch Stimmengewinne aus dem Potenzial der Grünen erzielt.

FP-Landesparteiobmann Lutz Weinzinger fühlt sich mit dem Tiroler Wahlergebnis "bestätigt, dass wir die richtigen Themen angesprochen haben und den richtigen Weg gegangen sind." Man habe das Vertrauen der Bürger nach einer "Schwächephase aus eigener Schuld" wieder zurückgewonnen. (APA)