Kritiker in der eigenen Partei
Hauptanteil an seiner Niederlage hatte sein schärfster Kritiker aus den eigenen Reihen, Fritz Dinkhauser. Van Staa ist diese Konstellation nicht gänzlich unbekannt. 1994 war der VP-Politiker in Innsbruck mit einer eigenen Liste gegen den VP-Bürgermeister Romuald Niescher angetreten und wurde Stadtchef. Als Schwiegersohn des legendären Landeshauptmann Eduard Wallnöfer ist der bisherige Landeschef politisch stark vorgeprägt.
Bei seiner ersten Landtagswahl im Jahr 2003 hatte Van Staa ein Ergebnis unter den Erwartungen erreicht. Zwar gelang es ihm, die 1999 verlorene absolute Mandatsmehrheit der Volkspartei im Landtag zurückzuerobern. Die VP blieb mit 49 Prozent der Stimmen aber deutlich unter den Hoffnungen der eigenen Parteifunktionäre.
"Doppel-Doktor"
Van Staa war der achte Tiroler Landeshauptmann seit 1945 und der 81. in der 660-jährigen Geschichte des Amtes. Er wurde am 10. Juni 1942 in Linz geboren. Nach der Matura wechselte er 1960 nach Innsbruck, wo er Rechtswissenschaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Volkskunde und Soziologie studierte. Der promovierte "Doppel-Doktor" sowie Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften wurde 1974 am Institut für Alpenländische Land- und Forstwirtschaft Assistent, wo er 1980 zum Assistenzprofessor ernannt wurde.
1989 wurde er auf der Stadtparteiliste der ÖVP in den Gemeinderat gewählt. Nach wiederholter heftiger Kritik an der Stadtparteiführung wurde Van Staa 1993 aus dem ÖVP-Gemeindeklub ausgeschlossen. Bei der anschließenden Gemeinderatswahl überholte er mit seiner Liste "Für Innsbruck" die ÖVP und wurde zur zweistärksten Fraktion. Zwischen 1994 und 2002 war er Stadtchef in der Landeshauptstadt. Seit Oktober 2001 ist er Obmann der Tiroler Volkspartei. 2002 löste er Landeshauptmann Wendelin Weingartner als Landeshauptmann ab.