Die Debatte über den Lissabonner Vertrag hat im Frühjahr das Unterhaus mehrere Wochen lang beschäftigt. Erbittert wurde über die Frage gestritten, ob die Briten wie die Iren über Europas jüngsten Integrationsversuch abstimmen sollten. Schließlich hatten bei der vergangenen Unterhauswahl 2005 alle großen Parteien ein Referendum über die EU-Verfassung versprochen.
Weil das Lissabonner Dokument „ein ganz neuer Vertrag“ sei, wie Premierminister Brown beteuerte, mochte sich die unpopuläre Labour-Regierung aber nicht an ihr Versprechen halten. Mit solider Mehrheit wurde der Vertrag im Unterhaus verabschiedet, auch im Oberhaus setzten sich die Befürworter bei allen bisherigen Abstimmungen durch. Die dritte Lesung ist für kommende Woche vorgesehen. Bei diesem Zeitplan solle es auch bleiben, beteuert ein Sprecher des Außenministeriums: „Wir haben 98 Prozent geschafft, wir wollen jetzt nicht anhalten.“