Einfache Wanderungen haben den Vorteil, dass sich der Wanderer ganz den Schönheiten der Gegend widmen kann.

Foto: Lungau/Salzburger Land
Grafik: DER STANDARD
"Eine gigantische Umgebung", notierte ein Besucher der Landawirseehütte ins Hüttenbuch und traf damit offensichtlich die Meinung vieler Bergwanderer, die den Göriachwinkel für einen der schönsten Flecken der an hübschen Plätzen durchaus nicht armen Niederen Tauern. Der Talschluss wird überragt vom Hochgolling, der höchsten Erhebung der Gebirgsgruppe, er bildet mit seinen steilen Hängen und bizarren Felsen eine eindrucksvolle und wild-romantische Kulisse, deren Reiz sich niemand entziehen kann.

Dazu kommen die beiden malerischen Landawirseen, welche die Harmonie von Wasser, Almen und Bergen in idealer Weise komplettieren. Im Hüttenbuch findet sich auch die Eintragung "Blumen sind das Lächeln der Natur". Sie lächelt jedenfalls recht viel in dieser herrlichen Umgebung.

Schon der Anstieg wird zu einem Erlebnis, die Kaskaden des Göriachbaches liefern die akustische Untermalung, die Pfiffe der Murmeltiere übertönen das Rauschen des zu Tal strömenden Wassers. Fast mit jedem Schritt ändert sich das Panorama.

Auch wenn man hier einem Gipfel nicht einmal nahe kommt, wird diese Wanderung zu einem Erlebnis, zumal der Aufenthalt an den Ufern der beiden Seen nicht weniger beglückt als ein so genannter Gipfelsieg.

Die erste Landawirseehütte wurde im Jahre 1911 erbaut und bestand bis 1972, damals zerstörte sie schließlich der Druck von meterhohen Schneemassen. Acht Jahre später wurde sie wieder errichtet, heute gilt sie als urige Raststätte, in der man sich gerne von den Mühen des Anstiegs erholt.

Die Wanderung stellt keine besonderen Anforderungen, es fehlen überall schwierige Stellen, auch die Neigungen halten sich in Grenzen, sodass der Wanderer sich ganz der Schönheit der Gegend widmen kann. Es zahlt sich aus, ein gemütliches Tempo anzuschlagen, um immer wieder den Blick in die Umgebung schweifen zu lassen. Gelegentlich kommt man auch mit den Mountainbikern in Berührung, welche die Landawirseehütte ebenfalls als lohnendes Ziel entdeckt haben.

Die Route: Von Mariapfarr im Lungau fährt man mit dem Auto über Göriach bis zum Hüttendorf, das auch mit dem Tälerbus erreichbar ist. Über die Göriacher Alm, vorbei an einem romantischen Wasserfall, geht es zur Vorderen und Hinteren Zugriegelalm. Im Göriachwinkel wendet sich der Weg nach Westen, schließlich erreicht man die Landawirseehütte. Gehzeit ab Hüttendorf 2 Stunden.

Für den Abstecher zum Unteren und Oberen Landawirsee braucht man etwa eine Stunde. Das höher liegende Gewässer lässt sich auch bequem umrunden.

Der Abstieg erfolgt auf der Anstiegsroute, bis zum Ausgangspunkt Hüttendorf muss man ab Oberem Landawirsee mit einer Gehzeit von 2 Stunden rechnen. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/21./22.6.2008)