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Mascara zählt schminktechnisch zur Basisarbeit.

Foto: Archiv
Helene Winterstein Kambersky war in den 30er-Jahren eine berühmte Operndiva, die allabendlich bei ihren Auftritten litt. Das lag weder an ihren Rollen noch an ihrer allgemeinen Stimmung, sondern schlicht und ergreifend an ihrer Wimperntusche, die unter den Scheinwerfern schmolz und sich als schwarze Rinnsale den Weg über ihr Gesicht bahnte. Wasserfeste Schminke gab es damals noch nicht, deshalb machte sich die Diva selbst in ihrer Küche ans Werk, um diese Marktlücke zu schließen. 2000 Versuche später war es dann so weit: Der weltweit erste wasserfeste Mascara war erfunden und als La Bella Nussy zum Patent angemeldet. Er wird noch heute im Wiener Familienbetrieb hergestellt, hat mittlerweile aber massive Konkurrenz von allen Seiten bekommen. Der erste Mascara in seiner heutigen Form und Verpackung kam 1957 übrigens von Helena Rubinstein.

Mascara zählt schminktechnisch zur Basisarbeit. Was bei Wimperntusche in erster Linie zählt, ist, dass sie hält. Und zwar möglichst den ganzen Tag, ohne zu bröckeln und zu verschmieren oder als dunkle Trauerringe - Make-up-Artisten würden es unter Umständen dann als Junkie-Look bezeichnen - um die Augen zu enden. Objektiv die beste Wimperntusche gibt es nicht, weil jeder Mensch andere Wimpern und andere Vorlieben hat und deshalb das Finden des richtigen Produktes eine tatsächlich zutiefst individuelle Angelegenheit ist.

Sanftes Entfernen

Perfektionistinnen steigen im Sommer auf wasserfesten Mascara um, der Schweiß, Hitze und am besten auch den Swimmingpool überlebt und dabei möglichst makellos bleibt. Und weil der Wimperntusche dann Ingredienzien beigemischt sind, die sie für Wasser unempfindlich machen, ist das Abschminkprozedere am Abend aufwendiger. "Viele wasserfeste Wimperntuschen trocknen die Wimpern aus und lassen sie spröde und brüchig werden", sagt die Visagistin Marie-Theres Weinmann und empfiehlt Verwenderinnen sorgfältiges, sanftes Entfernen mit fetthaltigen Spezialprodukten - zu den meisten Mascaras gibt es ohnehin maßgeschneiderte Abschminkprodukte. Und selbst wenn Wimpern brechen, lautet die gute Nachricht: Sie wachsen wieder nach und haben sich angeblich im Zeitraum von drei Monaten vollständig regeneriert, hilfreich sind Wimpernpflegeprodukte für die Nacht. "Für einen traumhaften Wimpernaufschlag muss man jedes einzelne Härchen erwischen", sagt Make-up-Artist Boris Entrup und empfiehlt, einen Teelöffel an den Wimpernansatz des oberen Augenlids anzulegen und dann quasi über den Löffel hinwegzutuschen. Klingt komisch, bringt aber den erwünschten Effekt, ist Entrup überzeugt. Vor dem Tuschen sollte man die Wimpern unbedingt mit einer angewärmten Wimpernzange nach oben biegen, fügt er hinzu.

Wer in Sachen Wimperntusche vor dem Sommerurlaub aber auf Nummer sicher gehen will, lässt sich die Wimpern färben - dann läuft garantiert keine Farbe übers Gesicht. Was noch wichtig ist: Wimperntusche sollte im Idealfall alle drei Monate ausgewechselt werden. (Karin Pollack/Der Standard/rondo/20/06/2008)