Rom - In Rom wird die lange Nacht der Museen in diesem Jahr ausfallen. "Wir haben andere Prioritäten, vor allem den Verkehr, die Löhne und die Sozialpolitik", sagte der neue Bürgermeister Gianni Alemanno von der Alleanza Nazionale in einem Interview der Tageszeitung "Il Messaggero" vom Donnerstag. Die Veranstaltung wurde seit vier Jahren organisiert, im vergangenen Jahr hatten 2,5 Millionen Menschen die Nacht genutzt, um Konzerte, Ausstellungen, Vorführungen und Museen zu besuchen.

Die erste lange Nacht der Museen hatte die Stadt am Tiber im Jahr 2003 organisiert, die Idee hatte der Mitte-links-Bürgermeister Walter Veltroni aus Berlin importiert, wo es die Nacht 1997 zum ersten Mal gab. Auch andere italienische Städte wie Mailand, Padua und Neapel übernahmen das Konzept. In Österreich hatte die zum achten Mal veranstaltete "Lange Nacht der Museen" im Herbst 2007 einen Rekord von 390.900 Besuchen in 550 teilnehmenden Institutionen erreicht.

Als Begründung für die Absage wies die neue Stadtverwaltung unter Alemanno auf eine Acht-Milliarden-Euro-Schuldenlast in den Stadtbilanzen hin. Die Regierung Berlusconi musste am Mittwoch einen Vorschuss von 500 Millionen Euro gewähren, damit die Geschäfte der Stadt weitergeführt werden können. (APA)