Vorteil Vernetzung
Ein Riesenvorteil der Trainees sei deren gute Vernetzung im Betrieb, erklärte Sonja Koppensteiner, die bei der Raiffeisen-Zentralbank für die Trainee-Programme verantwortlich ist. Vorteilhaft sei aber nicht nur, "dass man viele Leute kennt", sondern auch, "dass man von ihnen lernen kann", wie Hannes Gsellmann, Managing-Director und Partner der Unternehmensberatung Strametz und Partner, ergänzte.
Christian Eberherr, Personalleiter der Rewe Group Austria, fing dort als Trainee an. Er hätte es zwar "auch ohne Trainee-Programm geschafft", hätte aber auf jeden Fall "weniger Leute kennengelernt und weniger erlebt". Am Anfang würden Trainee oft "auf ein hohes Ross gesetzt", berichtete Julia Puckmayr, die entsprechende Erfahrungen bei T-Systems Österreich sammelt. Genau diese Erwartungshaltung an die angehenden Führungskräfte könne aber zum persönlichen Problem werden. Etwa, so Eberherr, "wenn ein Nicht-Trainee einen Trainee überholt".
Flexibel sein
Die Orientierung im Unternehmen hänge oft von Erfahrungen im Studium oder vom Arbeitsklima in der Abteilung ab. Schwierig werde es für Trainees mit zu engen Zielvorstellungen: "Wenn jemand nur in eine einzige Abteilung will, kann es sein, dass er im Leeren hängt, wenn dort kein Platz ist", gab Koppensteiner zu bedenken. Die Plätze für Trainee-Ausbildungen seien so knapp wie begehrt. Doch auch diejenigen, die es in ein Programm schaffen, dürften keine Job-Garantie erwarten. Mit der entsprechenden Leistung, ordentlichem Benehmen und ausreichender Flexibilität stünden die Chancen aber recht gut. Gsellmann: "Man landet als Trainee nicht automatisch in einer Führungsetage. Die Leute müssen schon auch selbst etwas aus sich machen."
Selbstorganisation