Wien - Der Arbeitsmarkt, eine Ansichtssache: Während die Wiener Rathausopposition die sieben Prozent Arbeitslosenquote in Wien als "alarmierend" und als die höchste unter den Bundesländern bezeichnet, ist Finanzstadträtin Renate Brauner (SP) froh, dass die Arbeitslosigkeit den tiefsten Wert seit 2005 erreicht hat. Im Juni 2008 waren in Wien 60.387 Menschen arbeitslos gemeldet. Einen Grund für das Sinken der Quote sieht Brauner in der Arbeitsmarktpolitik der Stadt. Mit den Maßnahmen des Wiener Arbeitnehmerförderdungsfonds (Waff) habe man auf Qualifikation der Beschäftigten gesetzt. Das habe positive Auswirkungen, die auch das Forschungsinstitut Synthesis bestätige, sagt Brauner. So haben Geförderte 2000 Euro mehr Einkommen jährlich, sind um 25 Tage weniger arbeitslos und sie arbeiten um eine Stunde länger. Jährlich werden 24.000 Wiener unterstützt, 60 Prozent davon sind Frauen, 21 Prozent Migranten. Den Grünen sind die Mittel von 56 Millionen Euro für den Waff zu wenig. (mil, DER STANDARD Printausgabe, 9.7.2008)