Der Computerspielentwickler
Activision Blizzard plant den Start einer eigenen Online-Musikplattform.
Auf Basis seines erfolgreichen Gitarrenspiels
Guitar Hero
will das Unternehmen einen Konkurrenten zu
iTunes auf den Markt bringen. In einem Interview mit der Financial Times
sagt Activision-Chef Bobby Kotick, dass eine Guitar-Hero-Musikplattform
die "natürliche Weiterentwicklung" einer Franchise sei, die inzwischen an
die 20 Mio. Einheiten verkauft und etwa eine Mrd. Dollar Umsatz gemacht
hat. "Ich denke nicht, dass es bisher eine Menge glaubwürdiger
Alternativen zu iTunes gibt, aber Guitar Hero hat das Potenzial dazu", so
Kotick.
Unklar
Wie konkret die Pläne für einen Musikdienst sind, bleibt vorerst unklar.
Es lägen noch keine Detailinformationen zu dem Projekt vor, heißt es
seitens Activision Deutschland auf Anfrage von
pressetext. Die Idee zu der Musikplattform kommt im Zuge der am
Donnerstag abgeschlossenen Fusion zwischen Activision und Vivendis
Games-Einheit Blizzard. Profitieren würde ein solches Projekt vor allem
von Vivendis Eigentümerschaft des Majorlables Universal Music. "Das sind
Dinge, die es einem ermöglichen, ein erfolgreicher Konkurrent zu iTunes
zu sein", meint Kotick.
Ernst
Natürlich würde der Zugang zu Universals Musikkatalog für einen
ernsthaften Wettbewerb noch nicht ausreichen. Das Unternehmen müsste
zunächst auch Verträge mit den anderen Majors unter Dach und Fach
bringen. Eine enge Zusammenarbeit mit der Musikindustrie zeichnet sich
bei Guitar Hero aber auch in anderen Bereichen ab. So ist etwa seit
kurzem über eine Kooperation die neue Version "Guitar Hero: Aerosmith"
erhältlich, wovon auch die Künstler profitieren.
Durch die Fusion zwischen Activision und Blizzard ist ein neuer, starker
Computerspielentwickler entstanden, der vor allem im Bereich Multi-Player
und Online-Rollenspiele punkten kann. In Zukunft will der Konzern auch
seine internationalen Aktivitäten ausweiten. Vivendi-Chef Jean-Bernard
Levy rechnet sich deutliche Wachstumschancen aus. "Wir haben bereits eine
starke Präsenz in Asien. Kombiniert man nun die beiden Unternehmen,
ergeben sich durchaus Zuwachsoptionen - vor allem in Europa", so Levy.(pte)