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SPÖ-Staatssekretär Andreas Schieder zweifelt daran, dass Schwarz-Grün im Interesse der Grünwähler liegt. Wer Grün wählt, könne danach sogar Wolfgang Schüssel kriegen.

APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
"Die ÖVP hält sich einerseits die Tür zur FPÖ offen und andererseits biedert sie sich stark Schwarz-Grün an", meint der SPÖ-Staatsekretär Andreas Schieder. Die Grünwähler sollten sich überlegen müssen, was mit ihrer Grünstimme passiere. Denn wer Grün wähle, könne nach der Wahl sogar Wolfgang Schüssel bekommen. Schieder bezweifelt, dass das im Interesse der Grünwähler sei. Obwohl sich bei der Fußball-EM gezeigt habe, dass er schlecht im Tippen sei, gibt sich Schieder zuversichtlich was die Wahl betrifft. Die SPÖ habe gute Themen für den Wahlkampf und er ist optimistisch, dass er auch nach dem 28. September wieder in der Regierung ist. Die FPÖ schließt er als Koalitionspartner aus, für alle anderen Optionen sei er offen. Verhandlungen über Beamtendienstrecht Der Beamtenstaatssekretär Schieder und die Beamtengewerkschaft wollen im Sommer trotz des bereits angelaufenen Wahlkampfs ihre Verhandlungen über das neue Beamtendienstrecht beginnen. Eine erste Verhandlungsrunde soll es Anfang August geben. Auf Details, etwa in welchen Bereichen die Pragmatisierung fallen soll, wollte sich Schieder nicht festlegen. Beim neuen Gehaltsschema will sich Schieder am Modell seiner Vorgängerin Doris Bures orientieren. Bures hatte der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) bereits Anfang Juni ihr Reformkonzept übermittelt. Demnach soll sich das Gehaltsschema für neue Beamte künftig am Sparkassen-Kollektivvertrag orientieren. Für junge Mitarbeiter bedeutet das mehr Geld am Anfang aber weniger starke Gehaltssprünge im Verlauf der Karriere bis zur Pension. Das Verhältnis zwischen Einstiegs- und Endgehalt soll nur noch 1:1,4 betragen, und nicht mehr 1:2,3 (Akademiker) bzw. 1:2,16 (Maturanten). Lehrlinge im Bundesdienst Im Herbst werden 370 Lehrlinge im Bundesdienst aufgenommen. Schieder will damit ein Vorbild für die Privatwirtschaft sein. Der Bund bildet über 1000 Lehrlinge in 50 verschiedenen Berufen aus, darunter sind auch durchaus ungewöhnliche Berufe wie Luftfahrzeugtechnikerin und Obst- und Gemüsekonservierer. Verwaltungsreform: Einsparungen nicht Hauptziel Einsparungen seien laut Schieder nicht das Hauptziel der Verwaltungsreform. Im Mittelpunkt stünde die Verbesserung der Qualität der öffentlichen Dienstleistungen. Diese müssten effizienter, einfacher und für die Bürgerinnen schneller zugänglich werden. Die Bürokratiekosten sollten in zehn ausgewählten Lebenssituationen gesenkt werden, darunter Geburt, Pflege und Todesfälle. (APA/kies, derStandard.at, 16. Juli 2008)