Washington - Mit der Einbindung eines eigenen Internet-Programms in sein weitverbreitetes Betriebssystem Windows verursacht der US-Software-Konzern Microsoft nach Aussage eines Regierungsexperten ein Sicherheitsrisiko. Im Kartellprozeß gegen Microsoft sagte Edward Felten von der Universität Princeton am Donnerstag, der mitinstallierte Browser erhöhe das Risiko von Computerviren. Wer als Verwalter einer Unternehmens-Software Sorge habe, daß unerfahrene Nutzer über den Browser versehentlich einen Virus herunterladen könnten, wolle sich eventuell durchaus gegen einen Browser entscheiden. Microsoft bietet derzeit alle Windows-Betriebssysteme nur mit dem eingebauten eigenen Browser Internet Explorer an. Das US-Justizministerium und 19 Bundesstaaten als Kläger sehen darin einen Versuch, andere Browser-Anbieter wie Netscape vom boomenden Internet-Markt zu verdrängen. Microsoft macht geltend, als integriertes Produkt seien Windows und der Internet Explorer für den Nutzer von Vorteil. Vor Felten hatte der Boeing-Beschäftigte Scott Vesey ausgesagt, sein Unternehmen habe eine Windows-Version ohne Browser kaufen wollen - worauf sich Microsoft aber nicht eingelassen habe. Am Dienstag hatte ein IBM-Manager vor dem Gericht in Washington erklärt, Microsoft habe IBM gedrängt, keine Software der Konkurrenz auf seinen Rechnern zu installieren und davon die Gewährung von Rabatten abhängig gemacht. (APA/Reuters/re/sm)