Die drei Autoren stellen uns in diesem inspirierenden Bildband SammlerInnen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Milieus vor. Sie machen damit deutlich, dass Kunstsammeln nicht nur eine Sache des Geldes ist. Großzügig gewähren diese Kunstfreunde Einblick in ihre Sammlungen, erzählen von den Anfängen ihrer Leidenschaft und ihren Beziehungen zu den einzelnen Gegenständen oder Bildern. Dorothy und Herbert Vogel, er ehemaliger Postbeamter, sie Bibliothekarin, erklären glaubhaft, dass nur Sachverstand, Beharrlichkeit und Courage es möglich machen, mit wenig Geld große Kunst zu sammeln. Allgemeine Meinung der interviewten Kunstgenießer ist, dass Kunst sehr viele Facetten der eigenen Persönlichkeit aufzeigt. Der des Künstlers ebenso wie der des Sammlers. So sammelt zum Beispiel Sarah G. Epstein ausschließlich Werke von Munch. Auch Harry van Dyke ist dieser Meinung. Ergänzend fügt er hinzu, dass die Einrichtung eines Hauses mit dessen Charakter in Einklang stehen sollte. Sein bevorzugtes Sammelgebiet ist amerikanische Geschichte - in jeglicher Form. Was geschieht, wenn ein Kunstliebhaber plötzlich seinen Kurs ändert und Werken, die er ein halbes Leben lang gesammelt hat, den Rücken kehrt? Nun, je nach Umständen, ist oft ein Ortwechsel mit dem Wechsel der Sammelvorlieben verbunden. Leben ist eben Veränderung, die Sammelleidenschaft ist ein Teil unseres Lebens und daher auch diesem Wandel unterworfen. Interessant ist auch das Kapitel über die richtige Be- und Ausleuchtung von Kunstwerken. Wir erfahren, dass bis zum zwanzigsten Jahrhundert deshalb fast ausschließlich üppig vergoldete Rahmen verwendet wurden, weil Gold den Schein der Kerzen sehr gut reflektiert und somit die Wirkung des Kunstwerks unterstreicht. Auch zur Berahmung der Bilder gibt es ausreichend fachliche Information. Hinzuweisen wäre noch auf die prächtigen Fotos, welche die Geschichten rund um die diversen Sammlungen vervollständigen. Kunst hat die Macht, ins Innerste des menschlichen Seins zu dringen - das Buch regt an, sich damit auseinanderzusetzen. ( Maria Lehner )