Wien/Graz - Die Gerüchte, wonach Infrastrukturminister Michael Schmid nun definitiv an einer Rückkehr nach Graz bastle, haben in den letzten Tagen wieder zugenommen. Da der für diesen Fall vorgesehene Vorarlberger Politiker Hubert Gorbach jedoch nicht nach Wien will, hat sich der Ministerwechsel verzögert. Die Lösung, erfährt Der Standard , scheint nun jedoch gefunden. Favorit für die Schmid- Nachfolge ist der 49-jährige Bauunternehmer und Landtagsabgeordnete Hans Schreiner. Der im steirischen Landesparlament wenig bemerkbare, in den Ausschüssen jedoch einflussreiche Schreiner ist Chef der Firma Ast-Holzmann, mit der er nach Einschätzung der Branche recht erfolgreich ist. Nach Informationen aus Wirtschaftskreisen hat im Schmid-Ressort "die Unprofessionalität zugenommen". Dies sei auch Jörg Haider nicht verborgen geblieben. So gebe es in Verkehrsfragen immer öfter Missverständnisse mit Brüssel, beispielsweise über Streckenvarianten nach Tschechien und Ungarn erst kürzlich wieder. Die Konflikte um den Semmering hat Schmid bekanntlich von Anfang an nicht gut bewältigt. Schmid könnte auch deshalb nach Graz zurückwollen, um nach den Landtagswahlen am 15. Oktober selbst den zweiten (sehr wahrscheinlichen) Sitz in der steirischen Landesregierung einzunehmen: neben Theresia Zierler und statt Magda Jost-Bleckmann. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5. 10. 2000)