Der Anwalt des US-Unternehmens Napster , David Boies, hat Zuversicht geäußert, dass er die Justiz von der Legalität der Online-Musiktauschbörse zu überzeugen kann. "Ich werde verschiedene Argumente vorlegen. Wenn ich nur bei einem Punkt Recht bekomme, hat Napster gewonnen", sagte er der Zeitung "Die Welt". So seien Kopien für nicht-kommerzielle Zwecke legal. Auch gleiche die Napster-Software dem Prinzip eines Videorekorders. Napster biete nur ein Forum für Musikliebhaber. Zudem habe die Existenz von Napster nach Experten-Ansicht CD-Verkäufe sogar angekurbelt. Die Plattenfirmen wollten Napster von der Nutzung des MP3-Format ausschließen, um es selbst kommerziell zu nutzen. Seit Montag läuft der erste große Prozess um Urheberrechte im Internet vor einem Berufungsgericht. Bislang trafen die drei Richter jedoch noch keine Entscheidung zu einem Antrag des Verbandes der US-Plattenindustrie (RIAA), der das Verbot von Napster vorsieht. Das bedeutet, dass die Tauschbörse mindestens einige Wochen weiter arbeiten kann. Die RIAA, zu der Medienkonzerne wie Seagram, die Bertelsmann- Tochter BMG und die Sony-Tochter Sony Music gehören, wirft Napster vor, Urheberrechte zu verletzen. Die Musikbörse argumentiert dagegen, sie biete lediglich einen Tauschdienst für Musiktitel an. (Reuters)