Lubisa Tosic
Wien - Das Konzept des diesjährigen Festivals
Wien modern (
27. Oktober bis 26. November) kreist um die Themen
Elektronik, Raummusik
und
Musique spectrale.
In 32 Konzerten werden 106 Werke von über 90 Komponisten zu hören sein. Das Spektrum reicht dabei von Luigi Nonos Mammutwerk
Prometeo
bis zur Brachial-Attacke auf Hör- und Sehnerven (durch das Duo
Granular-Synthesis
).
Themeninsel
Elektronik:
Am Programm stehen Karlheinz Stockhausens
Hymnen,
eine vierteilige Konzertreihe in der Sammlung Essl zur Geschichte der elektroakustischen Klangerzeugung oder die Reihe
tape music
, bei der Tonbandmusik der letzten fünfzig Jahre gespielt wird. Schauplatz dafür ist der Neue Saal des Wiener Konzerthauses, der im Kellergeschoß künftig bis zu 400 Besuchern Platz bietet und in dem das Festival beginnen wird.
Der Schwerpunkt
Musique spectrale
stellt eine eher unbekannte französische Komponistenschule vor. Als Highlight gelten
Les Espaces Acoustiques
von Gérard Grisey. Im dichten Programm von
Wien modern
findet sich auch ein prominenter Name, der einer breiten Öffentlichkeit hierzulande mittlerweile weniger als Komponist denn als Intendant geläufig ist:
Von Salzburgs neuem Festspielchef Peter Ruzicka ist ein Streichquartett angekündigt. Im Musikverein schließlich hört man ein neues Stück von Meister Mauricio Kagel.
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6. 10. 2000)