Worchester/Mass. - Wissenschaftlern von Advanced Cell Technology (ACT) ist es erstmals gelungen, eine Kuh mit den geklonten Zellen einer gefährdeten Tierart schwanger werden zu lassen. Wie die Washington Post berichtet, wird die Kuh Bessie nächstes Monat das Kalb eines asistischen Gaur auf die Welt bringen. Dieses muskulöse, ochsenähnliche Wildrind lebt normalerweise im Bambusdschungel von Indien und Burma. Das Kalb Noah ist der erste Vertreter eine gefährdeten Tierart, der je geklont wurde und zugleich das erst geklonte Tier, das in der Gebärmutter einer anderen Art ausgetragen wird. Noah könnte der Beginn einer neuen Ära des Schutzes gefährdeter Arten sein. Sogar bereits ausgestorbenen Tieren könnte durch dieses Verfahren ein unerwartetes Comeback ermöglicht werden- so zumindest die (wieder einmal) hochfliegenden Hoffnungen mancher Forscher. Hautzellen als Genesis Die Wissenschaftler starteten ihre Experimente mit 692 Hautzellen eines kürzlich verstorbenen männlichen Gaur. Diese Zellen wurden mit den Eizellen der Kuh verschmolzen, deren eigene Gene entfernt worden waren. 81 der Embryos erreichten die für den Transfer in die Gebärmutter der Leihmütter notwendige Größe. Acht der 32 Kühe nahmen die Embryos an und wurden schwanger. Zwei der normal entwickelten Föten wurden für die Untersuchung frühzeitig entnommen. Fünf der Schwangerschaften endeten mit Mißgeburten. Robert Lanza, der Vizepräsident von ACT zeigte sich zuversichtlich: "Täglich sterben fast hundert Arten aus, in den meisten Fällen durch unsere Schuld. Jetzt haben wird ein Verfahren, das eine Umkehrung möglich macht. Ich glaube, wir müssen es wenigstens versuchen." Kritiker fürchten, dass die Massenproduktion gefährdeter Tiere Nachteile für den Schutz gefährdeter Lebensräume haben könne. Die Schaffung derartiger Herden könne zusätzlich zu einem Verlust der überlebensnotwendigen genetischen Vielfalt führen.(pte/red)