Das gute am Internet ist die Geschwindigkeit. Man kann Inhalte sehr schnell öffentlich machen. Oder aber wieder verschwinden lassen. Darum sucht man auf der Homepage der SJ-Wien (www.sj-wien.at) mittlerweile vergeblich nach der Seite, auf der die SP-Jugend wichtige Sozialisten vorstellt. Denn nicht nur Bruno Kreisky, Rosa Luxemburg oder Nelson Mandela wurden da gefeiert, sondern auch ein gewisser Josef Stalin. DER STANDARD berichtete. "Wir haben die Seite vor drei Jahren erstellt. Damals stand auch in Lexika nicht mehr", versucht sich Wiens SJ-Vorsitzender Thomas Landgraf zu rechtfertigen, "und weil wir uns nicht sehr mit dem Stalinismus beschäftigen, hat niemand die Seite mit dem Hinweis, dass Stalin ein Massenmörder war, aktualisiert oder ihn entfernt." Weniger nonchalant-ungebildet sieht man die Angelegenheit in der Wiener SPÖ-Zentrale: "Mir ist ein Rätsel, wie so etwas passieren kann", erklärt SP-Sprecher Harry Schranz, schränkt aber ein, dass die SJ eine "eigenständige Organsiation" sei. Schon alleine deshalb, so Schranz, sei es unrichtig, dass es beim Bekanntwerden der Huldigung eine deftige Abreibung für die Jusos gegeben habe. (rott)