Wien - Aus Protest gegen die Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung haben am Donnerstag mehrere Frauen die Bundesgeschäftsstelle des Arbeitsmarktservice in Wien besetzt. Wie AMS-Chef Herbert Buchinger der APA mitteilte, belagern acht Frauen das Sitzungszimmer des Vorstandsbüros. Nach Angaben von Augenzeugen befinden sich 20 bis 30 Frauen in Halloween-Maskerade und als Hexen verkleidet in den Büros und legen die Arbeit lahm. Selbstbestimmung erfordert Aktion Buchinger meinte, er habe zwar Verständnis für die Forderungen der Aktivistinnen, er wolle sich aber in die politische Auseinandersetzung nicht einmischen und könne auf Dauer die Lahmlegung nicht hinnehmen. Wenn nicht eine Vereinbarung mit den Demonstrantinnen erzielt werde, lasse er das Büro von der Polizei räumen. Eine von den Aktivistinnen für 14.00 Uhr geplante Pressekonferenz werde er nicht zulassen, wenn nicht vorher eine verbindliche Zusage für das Verlassen des Büros erreicht werde. Bartenstein soll kommen! AugenzeugInnenberichten zufolge haben die Demonstrantinnen vom Dach des Gebäudes in der Treustraße in Wien-Brigittenau Transparente entrollt. Darauf ist u.a zu lesen "Haltet die Diebe" und "Gegen Zwangsarbeit". In einer Aussendung fordern die Aktivistinnen keine Zwangsvermittlung in Jobs und Kurse, Selbstbestimmung über Ausbildung und Lohnarbeit, sofortigen Stopp der geplanten "Zwangsarbeit Integra", Wiederausgliederung des Arbeitsrechts aus dem Wirtschaftsministerium und eigenständige Existenzsicherung für alle Frauen. Ein Gespräch mit Wirtschaftsminister Martin Bartenstein kam nicht zustande. Die Grüne Madeleine Petrovic solidarisierte sich mit den Demonstrantinnen, die auch von den TeilnehmerInnen der Donnerstags-Demonstration unterstützt wurden. (APA/red)