Regisseur Barry Levinson fügt seiner nostalgischen Baltimore-Reihe nach Diner, Tin Men und Avalon eine weitere detaillierte und stark autobiografisch angehauchte Milieubeschreibung hinzu. Er erzählt die Geschichte einer jüdischen Familie im Jahr 1954. Als Levinsons Alter ego fungiert der aufgeweckte Highschool-Schüler Ben Kurtzman, der in dem Glauben aufgewachsen war, die ganze Welt sei jüdisch. Schon bald muss er feststellen, dass er in Wahrheit einer Minderheit angehört. Zu alledem verliebt sich Ben auch noch in seine afroamerikanische Klassenkameradin Sylvia und bekommt einen bildenden Einblick in ihr «Kulturgut»» (sie besuchen u. a. ein James-Brown-Konzert), und am Beispiel ihres Arzt-Vaters lernt er, dass auch Afroamerikaner wohlhabend und vorurteilsbeladen sein können. Schließlich verschaut sich Bens älterer Bruder Van in die privilegierte Schöne Dubbie. Levinson ist mit Liberty Heights ein kleines Kunstwerk gelungen, Christopher Doyle sorgt für wunderbar ausdrucksstarke Bilder. 24.10.; 20:30 Urania