Karriere
DHL-Chef Frank Zanger über Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit
"Leistungen lassen sich nicht erzwingen"
Ein 57-jähriger Deutscher, der sich wie 28 fühlt, leitet das durchschnittlich unter 30-jährige Österreich-Team des internationalen
Logistikkonzerns DHL. Über Führungsstil und
Mitarbeiter-Motivation sprach der Absolvent
einer Deckslaufbahn bei der Handelsmarine
mit Johanna Zugmann
.
Internet hin - E-Business
her: DHL Österreich, Tochter
des weltgrößten Expressdienstleisters DHL Worldwide
Express, peilt bis Ende 2000
eine 21-prozentige Umsatzerhöhung auf 585 Mio. S gegenüber dem Vorjahr (484 Mio. S)
an. Seit 20 Jahren ist der Kurierdienst in der Alpenrepublik präsent. Der 1980 in Wien
eröffneten ersten Station folgten nach und nach eigene
Niederlassungen in Sankt Pölten, Linz, Graz, Klagenfurt,
Dornbirn, Innsbruck und
Salzburg. Im Vorjahr betreuten mehr als 300 Mitarbeiter
an die 27.000 Kunden, transportiert wurden mit rund 100
Kurierfahrzeugen über zwei
Millionen Sendungen.
Seit 1981 steht Frank Zanger am Steuer des Zustelldienstes, über dessen Gedeih
und Verderb Parameter wie
Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Innovation entscheiden. Ehe der
gebürtige Leverkusener von
Wien aus Kunst, Blutplasma,
Sachertorten und wichtige
Dokumente zu den Adressaten beförderte, hatte der gelernte Speditionskaufmann
selbst ein bewegtes Leben geführt: zehn Jahre bei einem internationalen Kunsttransport,
anschließend Auslandstätigkeit als Geschäftsführer und
Repräsentant in Luxemburg,
Saudi-Arabien und Ägypten.
Begonnen hatte er seine Berufslaufbahn mit der freiwilligen Meldung zu drei Jahren
Handelsmarine.
Ob der 57-Jährige, der sich
nach eigenen Aussagen wie 28
fühlt, Führungsprinzipien aus
der abgeschlossenen Decks-
laufbahn übernommen hat?
"Ich glaube nicht an autoritäre
Gefüge, Leistungen lassen
sich nicht erzwingen", konstatiert Zanger, der lieber auslotet, "bis zu welchem Umfang
Konsens erzielbar ist".
Positives Klima