Bagdad/Nicosia - In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind nach Augenzeugenberichten mindestens 50 Frauen, Mädchen und auch Männer wegen Prostitution öffentlich geköpft worden. Die arabische Tageszeitung "Al-Hayat" berichtete, dass die "Jagd" auf Prostituierte unter dem Motto "Lang leben die ruhmreichen irakischen Frauen, nieder mit den Prostituierten" vom Sohn des irakischen Präsidenten Saddam Hussein, Udai, befohlen wurde. Dabei sollen Udais "Todesschwadronen", die so genannten Partisanen Saddams, die Opfer zunächst mit speziellen 32-Kilogramm schweren Schwertern enthauptet und die Köpfe später "als Lektion an die Anderen" an Zäunen aufgehängt haben. Unter den Toten seien auch einige Männer, denen Zuhälterei vorgeworfen wurde sowie Verwandte der Verdächtigen. Wie die Zeitung weiter berichtete, wollte die Regierung mit dieser Aktion die Prostitution bekämpfen, die sich wegen der schlechten wirtschaftlichen Situation im Land infolge der zehnjährigen UN- Sanktionen gegen den Irak immer weiter ausbreitet. Der durchschnittliche Monatsverdienst im Irak liegt bei umgerechnet rund 35 Schilling. Udai, der Ende 1996 einen Attentatsversuch mit schweren Verletzungen überlebte, fiel vor allem durch seine Eskapaden auf. Dabei soll er laut Medienberichten zahlreiche Frauen als "Sexsklavinnen" benutzt haben. Udai besitzt eine Privatarmee von mehr als 20.000 Mann. (APA/dpa)