Wien - 1.100 Plakate, ein "Miteinander-Telefon" und Infobroschüren für 400.000 Haushalte sollen in Wien zu einem friedlicheren Miteinander von In- und AusländerInnen beitragen. "Dem Zusammenleben Chancen geben", unter diesem Titel startet die Integrationskampagne der Stadt Wien, die 275.000 Menschen mit nicht österreichischem Pass beheimatet. Stadträtin Renate Brauner präsentierte am Donnerstag die Maßnahmen. Die Plakatsujets sprechen Bereiche an, die im Zentrum der Integrationsarbeit stehen: Die Sprache - 22.000 ZuwanderInnen haben in den vergangenen vier Jahren Deutschkurse der Stadt besucht. Ausbildung - 4.000 ausländische Jugendliche haben in den vergangenen zwei Jahren an entsprechenden Programmen teilgenommen. Gleiche Chancen für Frauen "Wer hier lebt, soll auch hier arbeiten können. Alles andere ist unzumutbar", sagte Brauner. "Wir drängen Menschen, vor allem Frauen, in Abhängigkeit und Unselbständigkeit." Wohnen - mit Klo und Wasser am Gang: "Die Stadt sagt den abgewohnten Grätzeln den Kampf an", so Brauner. Bei der Integration gehe es um Maßnahmen, die In- und AusländerInnen gleichermaßen zu Gute kommen. Viele WienerInnen wüssten gar nicht, dass Einrichtungen wie der Integrationsfonds, der seit acht Jahren mit Beratung, Konfliktschlichtung und Parkbetreuung gegen Vorurteile und Rassismus ankämpft, auch ihnen Rat und Hilfe anbietet. Prominente am "Miteinander-Telefon" Am 16. November startet das "Miteinander-Telefon": Unter der Nummer 4000-4300 (werktags von 9.00 bis 19.00 Uhr) ist die Hotline, bei der auch Prominente wie Altbürgermeister Helmut Zilk, Rapid-Star Zeljko Radovic, die KabarettistInnen Roland Düringer und Dolores Schmidinger oder Harald Krassnitzer abheben werden, für Anregungen und Beschwerden offen. (E-Mail unter Miteinander@wien.gv.at ) In einen AusländerInnenwahlkampf einfügen werde sich die Kampagne wohl nicht, meinte Brauner auf JournalistInnenfragen. Als die Durchführung im Frühjahr 2000 beschlossen wurde, habe noch niemand geahnt, "dass es bis zum Herbst wieder so schlimm sein wird". Ein Ziel sei, "die Menschen möglichst resistent zu machen gegen Ausländerfeindlichkeit und Hassparolen". (APA)