Rom - Andrea Bocelli (42), italienischer Tenor und Popsänger, beklagt die schwindende Popularität der Opernmusik. "Die Oper ist als Musik des Volkes geboren worden, und durch eine Laune des Schicksals ist sie zur Elitemusik geworden", sagte der Sänger der römischen Zeitung "La Repubblica" am Mittwoch. Für den Niedergang der Oper machte Bocelli auch die Massenmedien verantwortlich: "Das Fernsehen überträgt im Jahr fünf Opern und sendet andererseits 5.000 Filme und ebenso viele Quiz-Sendungen." Doch auch vielen Künstlern habe es gefallen, sich nur an ein kleines Publikum zu wenden. Bocelli landete mit "Time to say Goodbye" auch im deutschsprachigen Bereich einen Hit. Zuletzt spielte er mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Dirigent Zubin Mehta Giacomo Puccinis Oper "La Boheme" ein und hofft nun damit auf ein breites Publikum. Freilich wäre er verfehlt, daraus zu schließen, Boccelli wünsche sich ernsthaft eine Ausweitung von Opernausstrahlung in öffentlich-rechtlicher Manier. Darin hätte er, der eher als populistisches höheres Mittelmass gilt, dann wieder auch kein Forum. (APA/dpa/red)