Erfurt - Uta Leichsenring, die Polizeipräsidentin der ostdeutschen Stadt Eberswalde, bekommt den diesjährigen Preis "Das unerschrockene Wort" der 13 deutschen Luther-Städte. Leichsenring werde wegen ihres konsequenten Einsatzes und ihrer Zivilcourage im Kampf gegen Rechtsextremismus in Eberswalde ausgezeichnet, sagte der Vertreter der Stadt Worms, die den Vorschlag gemacht hat, am Donnerstag nach der Jurysitzung in Erfurt. "Sie ist eine mutige Frau." Leichsenring (Jahrgang 1950) ist seit 1991 Polizeipräsidentin in Eberswalde. Zuvor war sie Leiterin der Gauck-Behörde in Potsdam. Sie ist eine von acht Polizeipräsidentinnen in Deutschland und gehört keiner Partei an. Leichsenring, die sich in jüngster Zeit für ein Verbot der rechtsextremen NPD eingesetzt hat, habe Menschen in Eberswalde, die vorher stillschweigend zugeschaut hätten, dazu gebracht, RechtsextremistInnen entgegenzutreten. Über ihre beruflichen Aufgaben hinaus habe sie sich mit hohem persönlichen Einsatz unter anderem für den Aufbau des Netzwerkes "Ein tolerantes Eberswalde" eingesetzt. Sie habe zudem junge PolizeibeamtInnen auf Streife geschickt, die mit jungen Neonazis Gespräche führten. Bekannt geworden ist sie auch wegen ihrer Standfestigkeit in einem Prozess gegen Polizeibeamte, die Vietnamesen verprügelt hatten und dafür verurteilt wurden. Die mit 20.000 DM (10.226 Euro/140.711 S) dotierte Auszeichnung wird am 21. April in Erfurt überreicht. Bisherige Preisträger der alle zwei Jahre zu vergebenden Auszeichnung sind die Theologen Richard Schröder und Hans Küng (1999). (APA/dpa)