Geschlechterpolitik
AMS plant gezielte Weiterbildung von Frauen
Ab 2001 werden Qualifizierungsberatungen für Betriebe finanziert
Wien - "Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wird das AMS in
Zukunft die Förderung zur Qualifizierung von Beschäftigten ausbauen. Als
neues Service bieten wir nun auch Qualifizierungsberatung an. Damit wollen
wir Unternehmen bei ihrer Bildungsplanung unterstützen und die
Beschäftigung von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen sichern", erklärte
Herbert Böhm, Vorstandsmitglied des Arbeitsmarktservice (AMS). Ab 2001
werden das AMS und der Europäische Sozialfonds (ESF) Unternehmen die
Qualifizierungsberatung zur Gänze und die Weiterbildung von Beschäftigten
zu zwei Dritteln finanzieren. Dafür stellen das AMS und der ESF in den
nächsten sechs Jahren insgesamt rund 2,4 Milliarden Schilling zur
Verfügung.
Kostenlose Qualifizierungsberatung für Klein- und Mittelbetriebe
Laut einer vom Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) im
Auftrag des AMS durchgeführten Studie zur Personalentwicklung sind Klein-
und Mittelbetriebe mit dem Tagesgeschäft meist völlig ausgelastet und
widmen sich daher Fragen der Personalentwicklung eher sporadisch. In
Zukunft haben Betriebe mit bis zu 50 Beschäftigten die Möglichkeit, über
die kostenlose Qualifizierungsberatung in einem 2-tägigen Beratungsgespräch
den Qualifizierungsbedarf der MitarbeiterInnen zu analysieren und
Weiterbildungsmaßnahmen zu entwickeln. Ziel der Beratung ist die gemeinsame
Erarbeitung eines Bildungsplanes, dabei wird auch auf die Qualifizierung
arbeitsmarktrelevanter Zielgruppen Wert gelegt.
Förderung von Frauen und Älteren
"Untersuchungen zum Schulungsverhalten der Betriebe haben gezeigt, daß
75 % der Personen, die von Betrieben zur Weiterbildung geschickt werden,
jünger als 45 Jahre alt und 66 % der Geschulten männlich sind. Um diesem
Trend entgegenzusteuern, setzen das AMS und der ESF einen Schwerpunkt bei
der Förderung von Frauen und Älteren", informierte Böhm. So erhalten
Unternehmen, die Frauen oder über 45-jährige MitarbeiterInnen weiterbilden, zwei
Drittel der Weiterbildungskosten vom AMS und dem ESF ersetzt, ein Drittel
der Kosten trägt der Betrieb. Eine Voraussetzung für die Förderung: Die
geschulten MitarbeiterInnen müssen in einem vollversicherungspflichtigen
Dienstverhältnis stehen oder sich in Elternkarenz befinden. Zur
Qualifizierungsförderung stellen das AMS und der ESF allein im Jahr 2001
rund 340 Millionen Schilling zur Verfügung, rund 30.000 Beschäftigte sollen
davon profitieren.
Klein- und Mittelbetriebe durch Rotationsprojekte unterstützt
Unternehmen ab 50 MitarbeiterInnen setzen mehr Weiterbildungsmaßnahmen für
ihre Beschäftigten. Deshalb wird vom AMS und ESF dort ausschließlich die
Beratung zum Aufbau von Rotationsprojekten oder Qualifizierungsverbünden
unterstützt und dafür eine 4-tägige Beratung mit einem externen
Beratungsunternehmen finanziert. Bei Rotationprojekten werden für die Dauer
der Weiterbildung von Beschäftigten betriebsspezifisch vorqualifizierte
Arbeitsuchende eingestellt. Bei Qualifizierungsverbünden schließen sich
mindestens drei Unternehmen zur Schaffung von Synergieeffekten zusammen,
mit denen die Handlungsspielräume jedes einzelnen Unternehmens erweitert
und der Zugang zu Ressourcen erleichtert wird.
Rückfragehinweis: AMS Österreich
Pressestelle
Tel.: (01) 33 178 / 522
(red)