Vatikan-Stadt/Berlin - Der Vatikan hat in scharfer Form die vom deutschen Bundestag beschlossene weitgehende rechtliche Gleichstellung homosexueller Partnerschaften kritisiert. In einem Artikel in L'Osservatore Romano schrieb der Moraltheologe Gioano Convetti, solche Gesetze entstellten "das göttliche Recht der Ehe". Es sei nicht hinnehmbar, "eine moralische Verirrung zum Gesetz zu machen". Zudem werde dadurch die Familie geschädigt, negative Auswirkungen auf Gesellschaft und künftige Generationen seien die Folge. Ein Sprecher der Grünen-Fraktion, Volker Beck, wies die Kritik des Vertreters der römisch-katholischen Kirche umgehend zurück. Die Neuregelung sei kein Angriff auf die Ehe, sondern ein "notwendiger Ausdruck des Respekts von Grund- und Menschenrechten homosexueller Menschen". Die CSU kündigte eine Klage vor dem Höchstgericht an. "Nachdem Rot-Grün das durchgepeitscht hat, geht kein Weg am Bundesverfassungsgericht vorbei", so Generalsekretär Thomas Goppel. STANDARD-Korrespondentin Alexandra Föderl-Schmid (D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 13.11. 2000)