Wien - Die Aussetzung des österreichischen Kamerapreises "Goldene Kader" kündigt der Verband Österreichischer Kameraleute AAC in einer Aussendung an. Die Maßnahme wird damit begründet, dass es für Österreichischen Filmschaffenden momentan nichts zu feiern gebe. "Trotz unzähliger Versuche nicht zuletzt auch des AAC die Politik davon zu überzeugen, dass Investitionen in das heimische Film- und Fernsehschaffen gerade in einer florierenden internationalen Audiovisionslandschaft von elementarer kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung sind, hat speziell die amtierende Regierung den Film total abgeschrieben." "Wie anders könnte man es deuten, wenn beispielsweise das Budget der staatlichen Filmförderung einen beschämenden Tiefstand (105 Mio. Schilling) erreicht hat", heißt es. "Weiters wurden unsere Vorschläge für eine steuerliche Stützung, welche in vielen europäischen Staaten richtige 'Filmwunder' bewirkt hat, niemals zur Kenntnis genommen." Die Filmschaffenden und Produzenten hätten gemeinsam längst konkrete und international bewährte Konzepte für Österreich vorgelegt ("Der Milliardeneffekt"), "ohne auch nur die Spur einer Akzeptanz durch diese Regierung zu erfahren", wird moniert. Damit werde "in fahrlässiger Art und Weise die österreichische Film- und Fernsehwirtschaft aufs Spiel gesetzt und die bereits vorhandene mediale Kolonialisierung unseres Landes zementiert". Das Künstlersozialversicherungsgesetz, das am Montag den parlamentarischen Kulturausschuss passiert hat, wird vom Verband der Kameraleute als "Etikettenschwindel" bezeichnet. Dabei handle es sich nur um einen Zuschuss zur Pensionsversicherung (Maximal 1.000 S pro Monat) ohne Kranken- und Unfallschutz, wird betont. Es gäbe keine Budgetgarantie, so dass die Zuschusshöhe bei finanziellen "Engpässen" jederzeit gesenkt werden könne. "Was die Filmschaffenden betrifft, werden diese aufgrund ihrer Beschäftigungsstruktur kaum in den Genuss dieses Zuschusses kommen, da 'Selbständigkeit' eine Voraussetzung dafür ist. Die Tatsache, dass Kreative, als Musterbeispiele der Flexibilität von heute zwischen selbstständiger und unselbständiger Erwerbstätigkeit hin und her pendeln müssen, wird nicht zur Kenntnis genommen", heißt es abschließend. (APA)